Liebe Leserin, lieber Leser

ich grabe in meinem Bergwerk nach Texten und finde: Nuggets, Kristalle, Edelsteine und viel zu oft Katzengold. An den Fundstücken klebt Schlamm. Sie müssen gewaschen und poliert werden. Das alles mache ich hier nicht.

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Wenn Sie meinen Weblog zum ersten Mal besuchen, bitte ich Sie, auch die Texte unter Hinweise zu lesen.

Vielen Dank für Ihren Besuch

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Das Streben nach Angst
Seit Jahren gibt es eine Weisheit unter Werbestrategen:...
sarah.tegtmeier - 5. Apr, 22:47
Sinkflug
Er verlässt seinen Platz, seinen Arbeitsplatz, ohne...
sarah.tegtmeier - 7. Mai, 22:24
Liebe Sarah, manche Passagen...
Liebe Sarah, manche Passagen aus deinem Text fühlen...
Wally (Gast) - 9. Mär, 13:12
Ohne Zweifel von außen,
auch ohne Selbstzweifel wird man nicht besser, oder? Vielleicht...
HARFIM - 2. Mär, 00:10
Schreibheimat
Gestern kam die neue Ausgabe der TextArt. Auch wenn...
sarah.tegtmeier - 1. Mär, 22:25

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29
Aug
2007

Augen Auf! - Kostprobe II

Von beiden Seiten strömen die Fahrgäste die Treppen herunter. Ein älterer Herr rempelt Agnes an, schaut sich nicht um, geht einfach weiter. Einen Augenblick lang denkt sie, die Menschenmenge reiße sie mit sich fort; da sieht sie oben auf dem Bahnsteig Lara, hebt den Arm, winkt der Schulfreundin zu, die gerade einen Koffer auf das Gepäckband stellt. Lara schaut hinunter in die Unterführung, entdeckt Agnes und strahlt. Agnes blickt in das Gesicht der Freundin, schwankt im Innern, fällt im Innern: etwas von ihr treibt mit den Ankommenden fort. Seit Tagen schwirrt Agnes wegen Laras Besuch umher wie eine Fliege, jetzt zittert sie vor Lampenfieber wie vor ihrem ersten Bühnenauftritt; sie schaut zum Bahnhofsausgang, sucht nach ihrem Text, ihrem Stichwort und hofft, dass sie die alte Rolle überzeugend spielen kann.

"Hallo! Hier bin ich!"

Lara fällt der Freundin um den Hals, beide Frauen dümpeln wie eine Boje, die von einer Welle erfasst wird ...

26
Aug
2007

Augen Auf! - Kostprobe I

"Und Du bist sicher, dass es ungefährlich ist?", fragte Rainer.

"Nein, natürlich nicht!" , antwortete Corinna, "Es ist extrem gefährlich! Nur mit einer Portion Glück werden wir überleben!"

"Spinnst Du! Da mache ich nicht! Dreh' sofort um! Bring' mich zurück ins Hotel!"

Mit einem panischen Blick starrte Rainer Corinna an. Seine Urlaubsbekanntschaft tat als wäre nichts geschehen. Entspannt hielt sie mit einer Hand das Lenkrad, während sie die andere aus dem Fenster streckte, um den Fahrtwind zu genießen.

"Du hast echt Schiss! Stimmst?"

"Ja, was denkst du denn? Sollte ich keine Angst haben? Wenn ich gewusst hätte, was für eine halsbrecherische Aktion das ist, hätte ich mich niemals von Dir überreden lassen!"

Seine Stimme überschlug sich beim Sprechen.

"Entspann' Dich!", Corinna schob ihre Sonnenbrille auf die Stirn und blickte ihn verschmitzt an. "Ich habe nur Spaß gemacht! Ihr Touristen seid sonderbare Menschen. Ihr kommt ans Meer, um etwas zu erleben, und wenn man Euch die Gelegenheit bietet das Meer zu erleben, dann kneift ihr!" ...

21
Aug
2007

ZEIT-Schnipsel

Ihr Platz war besetzt! Frau Bönschuber stand in der Tür des Busses und starrte auf die erste Sitzreihe. Sie stellte die Tüte mit den Deutschklausuren ab, griff mit zittrigen Fingern nach ihrer Brille, die an einer Kette um ihren Hals hing, und schob das Gestell auf die Nase. Auf ihrem Platz am Fenster saß ein kleiner, dicker Mann, der in schwarz gekleidet war, eine Melone auf dem Kopf trug und wegen seines weißen Gesichtes einer aufgeschnittenen Kokosnuss ähnelte. Was für eine lächerliche Erscheinung, dachte Frau Bönschuber.

"Nun, machen Sie 'mal hin!", drängelte der Fahrer, "andere Leute wollen auch noch einsteigen."

Frau Bönschuber drehte den Kopf zur Seite, streckte die Nase in Höhe und blickte mit zusammengepressten Lippen auf den Fahrer herab, dass dieser wie einer ihrer Schüler rot wurde, dann ging sie ohne das Haupt zu senken zu ihrem Platz. Der Sitz neben dem Fettwanst war frei; aber hier ging es ums Prinzip. Seit Jahren fuhr sie mit der Linie 76 zum Gymnasium, immer war der Platz für sie reserviert gewesen. Wenn sie ihn sich jetzt nehmen ließ, wer würde morgen dort sitzen? Ein schwitzender Arbeiter auf dem Heimweg von der Nachschicht? Bei diesem Gedanken lief ein Schaudern ihren Rücken hinunter. Frau Bönschuber richtete sich neben dem freien Platz auf und räusperte sich.

"Oh, entschuldigen Sie", sagte der Mann und nahm seine Aktentasche, die er neben sich abgelegt hatte, auf seinen Schoß, "Ist das nicht ein wunderschöner Morgen!"

In diesem Moment fuhr der Bus an und wegen der Trägheit ihrer Masse verlor Frau Bönschuber die Balance und glitt gerade noch auf den freien Platz, bevor sie auf den Gang stürzte.

"Alles in Ordnung?", lächelte der Mann neben ihr.

Was erlaubte sich dieser Kerl? Erst raubte er ihr den Platz, jetzt war er auch noch höflich, so dass Frau Bönschuber nett zu ihm sein musste. Sie quetschte ein Lächeln durch ihre Lippen, wandte sich ab, schnaubte und sann nach Rache. Da fiel ihr die ZEIT ein, die zwischen den Klausuren steckte. Es gab nur zwei Arten, wie man die ZEIT lesen konnte: entweder man spannte die Seiten vor sich auf oder man faltete die Artikel zu handlicher Größe zusammen. Frau Bönschuber zog die aktuelle Ausgabe aus der Tüte, wählte die erste Variante und, als sie das Feuilleton aufschlug, streckte sie eine Hand vor das Gesicht ihres Nachbarn. Das hatte er nun davon. Wenn er schon auf ihrem Platz saß, durfte er keine Freude daran haben. Aber er ließ sich nicht stören. Bald erlahmten ihre Arme und die Fahrbewegungen des Bus zerknitterten die Seiten.

"Gnädige Frau, darf ich ihnen behilflich sein?" fragte der Dicke.

"Wobei könnten sie mir denn helfen?", fauchte Frau Bönschuber und erschrak, weil sie die Beherrschung verloren hatte.

"So kann man die ZEIT nicht lesen." sagte er und kramte eine Schere aus seiner Aktentasche.

"Gestatten sie?"

Er wartete einen Moment, dann nahm er ihr die Seiten aus der Hand, falte sie zusammen und schnitt entlang der Faltung.

"Was machen sie da? Sie können doch die ZEIT nicht zerschneiden"

"Mit dieser Schere", antwortete der Mann, "kann ich jede Zeitung zerschneiden. Vor der erschreckt sogar die Samstagsausgabe der FAZ."

Er machte eine Pause, während der er die halben Seiten sortierte.

"Aber die ZEIT ist natürlich ein ganz besonders störrisches Individuum", fuhr er fort, "Man kann sie durchaus mit dem Scheinriesen Tur Tur vergleichen."

"Mit wem?"

Wie betäubt sah Frau Bönschuber dem Treiben des Mannes zu und sie überlegte, ob sie ihre liberalen Grundsätze, ihre Überzeugung, dass nur Gewaltlosigkeit die Welt vor dem Untergang retten könne, aufgeben sollte und stattdessen dem Kerl die Schere entreißen und ihm ins Herz stoßen sollte, um ihre ZEIT, ja um die ZEIT an sich zu retten.

"Der Scheinriese Tur Tur, der in der Ferne riesig erscheint und beim Näherkommen schrumpft. Haben sie etwa Jim Knopf nicht gelesen?", fragte der Mann und zerschnitt die Seiten zuerst längs und dann quer, so dass er jede Doppelseite in acht Blätter zerteilt hatte.

"Gute Frau! Sie müssen die ZEIT einmal beobachten, wenn sie am Kiosk zwischen den anderen Zeitungen steckt. Mit ihrem Format und dem protzigen Titel plustert sie sich auf, als sei sie ein Gigant des Journalismus. Wenn man sie dann in den Händen hält und unter der Last des Pseudoliberalismus ihrer aufgedonnerten Artikel zusammenbricht, dann hat sie einen schon so gut wie gefangen."

Der Mann sortierte die Blätter nach einem, wie es Frau Bönschuber schien, willkürlichen Prinzip.

"Aber die ZEIT ist eine Fackel des Liberalismus!", Frau Bönschuber fühlte sich berufen das einfältige Geschwätz zu beenden, sie gierte nach der Schere. "Auch in Zeiten, in denen andere Blätter sich dem Zeitgeist anbiedern, bleibt die ZEIT ihren Prinzipien treu."

"Ja, ihren Prinzipien bleibt sie treu: Nämlich ihre Leser einzuschläfern, sie abhängig zu machen. Man gewöhnt sich an sie wie an schlechten Rotwein. Wenn man sie einmal gelesen hat, hängt man an ihr wie ein Fixer an der Nadel. Auch sie sind so ein Opfer."

Frau Bönschuber griff nach der Schere, die der Mann zwischen die Sitze geklemmt hatte; aber er packte ihre Hand, als sie zu ihrem Stoß ausholte, entriss Frau Bönschuber die Schere und steckte sie zurück in seinen Aktenkoffer.

"Sie Schuft! Sie Ungeheuer!" schrie Frau Bönschuber, so dass einige Fahrgäste sich umdrehten und sie aufforderten gefälligst ruhig zu sein.

"Ausserdem bin ich überzeugt, dass die ZEIT sich mit den Philologen verschworen hat, damit Deutschlehrer ihre Leistungskurse mit verworrenen Artikeln quälen können."

Trotz seiner Leibesfülle schlängelte sich der Mann an ihr vorbei, ohne dass sie ihm seine Aktentasche entreißen konnte. Er reichte Frau Bönschuber die zerteilten Seiten.

"Seien sie mir dankbar, dass ich den Scheinriesen für sie auf seine wahre Größe reduziert habe", sagte er, als er den Haltewunschknopf drückte, "Nur wenn sie die ZEIT in diesem Format lesen, können sie das Kleinkarierte in den Artikeln erkennen."

Der Bus hielt an der nächsten Haltestelle. Bevor der Mann ausstieg, reichte er ihr einen zusammengefalteten Zettel.

"Hier die Leseanleitung, sie sagt ihnen in welcher Reihenfolge sie die Blätter lesen müssen."

Der Mann trat auf den Bürgersteig. Der Bus fuhr weiter. Als sich Frau Bönschuber nach ihm umdrehte, grinste er und lüpfte die Melone zum Gruß. Sie faltete den Zettel auseinander: Er war leer.

18
Aug
2007

Die Arbeit der Nacht

arbeit_der_nacht.jpgWährend der Rückfahrt vom letzten Stammtisch der Schule des Schreibens in Grevenbroich hörte ich im Radio die Lesung eines Buches. Die ersten Minuten hatte ich verpasst, weshalb ich zu dem Zeitpunkt weder den Titel des Romans noch dessen Autor kannte. Ich war sofort von der Handlung und der Stimme des Sprechers gefesselt. Als ich vor meiner Wohnung parkte, unterbrach ich das Hören der Lesung für eine viertel Stunde, während der ich meine Katzen versorgte und den Rechner einschaltete, um auf den Seiten von WDR 5 zu recherchieren, welches Buch dort gerade gelesen wurde: Es war der Roman
Die Arbeit der Nacht
des österreichischen Autors Thomas Glavinic. Ich überflog eine Kritik zu dem Buch, die ich auf Buecher.de fand. Die war positiv. Da das Werk im Oktober 2006 immerhin den zehnten Platz auf der SWR-Bestenliste erreichte, entschloss ich mich, es sofort zu bestellen, obwohl mich eine innere Stimme vor einem übereilten Kauf warnte. Als ich wieder der Lesung lauschte, hatte ich den Anschluss verloren.

Jonas erwacht morgends in seiner Wohnung in Wien. und muss feststellen, dass er allein ist, nicht nur allein in der Wohnung, sondern allein in der Stadt, allein auf der ganzen Welt. Vor seiner Wohnungstür liegt nicht die abonnierte Tageszeitung, egal welchen Sender er im Radio oder Fernsehen einschaltet, er empfängt nur Rauschen oder Flimmern, egal welche Seite er im Internet aufruft, immer erhält er nur die Meldung "Serverr Error: Die Seite ist nicht erreichbar". Anfangs wundert er sich nur. Erst als er an einer Bushaltestelle steht, um zur Arbeit zu fahren, beginnt er das Ausmaß der Situation zu ahnen: In der Stadt ist es still, kein Verkehr auf den Straßen, er ist der einzige Passant.

Die ersten 20 bis 30 Seiten des Buches, während der Jonas seine Lage erkundet, durch Wien fährt, mit einem Sportwagen eine Tour durch die Nachbarländer macht, sind noch einigermaßen interessant und vielsprechend. Er findet niemanden. Er scheint der einzige Überlebende einer globalen Katastrophe zu sein. Er hinterlässt Nachrichten auf Computer-Bildschirm, spannt ein Banner auf an den Fenstern eines Cafes, das sich an der Spitze eines Turms dreht. Er stellt Kameras in der Stadt auf, um leere Plätze zu filmen, sich selbst im Schlaf. Abends schaute stundenlang die Aufnahmen, in der Hoffnung irgendetwas zu entdecken. Er beginnt im Schlaf zu wandeln. Er stellt Kameras auf, um sich selbst zu filmen. Er analysiert das Verhalten des Schläfers (also seines) auf den Aufnahmen.

Gestern Abend nahm ich meine Lektüre mit Kapitel 8 auf Seite 96 wieder auf. Nach ein paar Seiten begann ich mich zu langweilen, ich begann vorzublättern, ob noch irgendwas interessantes geschieht. Ich das Ende des Buch, die letzten Absätze. "Oh, Gott, nein", dachte ich "geht das jetzt immer so weiter bis Seite 395?" Ich schob meine Augen noch bis Seite 129 über die Zeilen, überflog Absätze, von einigen Seiten las ich nur ein paar Wörter: nichts neues, keine Entwicklung, Stagnation, Einfallslosigkeit. Mein Unterbewusstsein rebellierte, es wollte nicht mehr weiter lesen. Meine Vernunft versuchte noch ein paar schwache Argumente: das Buch stand auf der SWR-Bestenliste, Iris Radisch begeisterte sich in der ZEIT für das Buch. Schließlich gab auch meine Vernunft auf: Dies ist ein schlechtes Buch.

Nach einem (fast packendem) Anfang verflacht das Buch. Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens ist die Konzeption des Roman nicht tragfähig. Ein Roman handelt von Menschen(Plural!), von ihren Konflikten unterinander oder vom inneren Erleben eines Individuums, von dessen Gefühl. Da Jonas aufgrund der Ausgangssituation der einzige Mensch auf der Welt ist, müsste sich der Autor auf diesen Jonas einlassen, den Leser in dessen Psyche versenken, in seine Gedanken, seine Träume. Aber Autor und Leser stehen außen und betrachten ratlos, was Jonas so treibt. Ich könnte jetzt nicht einmal sagen, wie alt Jonas ist, was für einen Beruf er hat. Mein Eindruck ist, dass Glavinic selbst davor zurück schreckt in die Abgründe der Existenz von Jonas einzutauchen, dass er von dem Gegenstand seiner Erzählung, von Einsamkeit, keine Ahnung hat, dass er das Kreischen der Einsamkeit noch nicht erlebt hat.

Die zweite Ursache, weshalb der Roman misslungen ist, liegt in der Sprache. Sie trocken, seelenlos, uninspiriert. Von den 96 Seiten, die ich bewusst gelesen habe, ist mir nicht ein Satz in Erinnerung geblieben, bei dem ich das Bedürfnis hatte, ihn mir laut vorzulesen.

Zu diesen formalen Mängeln gesellen sich inhaltliche Fehler. Jonas telefoniert ständig. Er versucht seine Freundin in England anzurufen, er bekommt sogar ein Freizeichen. Er schafft es sogar mit sich selbst zu telefonieren. Das ist durchaus glaubwürdig. Telefongespräche werden von Grossrechner vermittelt, die rund um die Uhr laufen ohne das ein Mensch eingreifen müsste. Auch dass Fernseher und Radio nur rauschen und flimmern, kann ich nachvollziehen. Aber warum kann Jonas keine Seiten im Internet erreichen? Die Verbindungen zu Webserver laufen im wesentlichen über dieselben Zentren, die auch für die Telefonvermittlung zu ständig sind. Der Inhalt von Web-Seiten ist in Dateien oder Datenbank abgelegt, die genauso ohne Menschen funktionieren. Die "Server Error" Meldung, die Jonas an Anfang erhält, als versucht einige Internet-Seiten aufzurufen, werden vom Internet-Browser angezeigt, wenn dieser keine Verbindung zum Netz hat. Das Internet müsste aber funktionieren, weil das Telefonnetz funktioniert. Jonas müsste also, wenn er die Seite von CNN aufruft, die letzte gültige Seite erhalten, bevor sich die Katastrophe ereignete.

16
Aug
2007

Augen Auf!

Heute habe ich von einer befreundeten Grafikdesignerin den ersten Entwurf einer Collage für die Plakate und Flyer meiner Lesung erhalten. Den Text habe ich eben selbst hinzugefügt. Meine Homepage ist leider noch eine Baustelle, es lohnt sich also noch nicht dort vorbei zu surfen. Die Ankündigung meiner Lesung im Programm des Theater 99 gibt es hier

plakat-400.jpg

13
Aug
2007

Stöckchen-Spiel

Ja, Teufel noch mal, was ist denn das? Wo kommt das denn her? Liegt hier einfach im Weg. Leute, das könnt ihr doch nicht machen! Wenn da jemand drüber stolpert, der bricht sich vielleicht ein Bein oder schlimmer das Genick. Das ist gar nicht lustig, da braucht ihr gar nicht lachen, das ist alles schon vorgekommen. Ihr braucht nur die Zeitung aufschlagen. Jeden Tag berichten die von solchen Unglücksfällen. Nun gut ich räume es weg. Aber nur weil ihr es seid. Aber was ist das überhaupt? Ein Stöckchen, von einer Weide oder Ulme, gut eine Elle lang. Und schaut mal hier: Das ist ja was eingeritzt auf der Rinde. Was steht denn da:

"Nennen Sie acht Punkte, die man über Sie wissen sollte!"

Also so was! Ich wäre schon froh, wenn ich acht Dinge nennen könnte, die ich selbst über mich wissen sollte. Woher soll ich wissen, was andere über mich wissen sollten. Bin ich hier in einem Assessment-Center? Ich habe mich doch nirgends beworben. Ich will doch keinen anderen Job als meinen Brotberuf. Ich bin Schriftstellerin. Okay, so ganz stimmt das nicht, aber ich arbeite daran.

Ach, da hängt ja noch ein Zettel an dem Stöckchen. Hätte ich beinahe übersehen. Absender: Wally, und Mamü und ein paar andere, die noch nicht so gut kenne, haben auch eines bekommen. Dann bin ich also nicht zufällig über das Stöckchen gestolpert. Die Wally hat es extra für mich hier hingelegt. Seht ihr mal, das kommt davon, wenn man nicht regelmäßig das Internet aufräumt, dann bleibt so was liegen und andere fallen darüber. Ich war die letzte Woche aber auch etwas abgelenkt wegen meiner Lesung, die in ungefähr einem Monat ist.

Danke, Wally, ich nehme das Stöckchen an. Das wird aber wirklich schwierig. Acht Dinge, die andere über mich wissen sollten. Da muss ich erst mal überlegen.

1. Ich habe mir meinen Vornamen selbst ausgesucht.

Das ist einer der wenigen Vorteile, die man hat, wenn man wie ich als Junge geboren wurde und einem klar wird, dass man das eine Y-Chromosom gerne gegen ein zweites X-Chromosom tauschen würde: Man darf den Vornamen selbst wählen. Meine Eltern tauften mich Heiko. Welchen Namen sie mir gegeben hätten, wenn ich als Mädchen zur Welt gekommen wäre, weiß ich nicht. Das erste Mal nannte ich mich Sarah, als ich in dem Spiel Unreal nach dem Namen meiner Spielfigur gefragt wurde. Natürlich spielte ich als Frau. Das war drei Jahre vor meinen Coming Out. Ich mochte damals alte Namen. Ich überlegte, welche Namen aus der Bibel mir gefielen und kam so auf Sarah.

2. Ich verbrauche pro Jahr mindestens zwei Paar Schuhe.

Seit einem Unfall kurz vor meinem dritten Geburtstag bin ich behindert: Ich kann nicht richtig laufen. Wenn ich gehe, ziehe ich die Füße über den Boden, wodurch ich die Sohle an den Schuhspitzen abschleife. Es dauert in der Regel nur ein paar Monate, dann haben die Schuhe vorne Löcher. Wenn ich Löcher sage, dann meine ich auch richtige Löcher, solche wegen der man bei Regen nasse Füße bekommt. Einmal hatte ich Sportschuhe, die hielten fast ein ganzes Jahr, das war absoluter Rekord.

3. Ich habe nichts dagegen, wenn man mich nach meiner Behinderung fragt.

Ich wundere mich immer wieder, wie selten mich Menschen nach meiner Behinderung fragen. Wahrscheinlich scheuen die meisten vor einer Frage danach zurück, weil sie denken, dass die Frage zu persönlich ist. Natürlich ist die Frage persönlich. Ich meine nicht Leute, die mir beim Einkaufen im Supermarkt begegnen, oder flüchtige Bekannte, nein, ich spreche von Menschen, mit denen ich mehr zu tun habe, die sich mit der Zeit zu Freunden entwickeln. Jeder Mensch hat Geschichten, die er jedem erzählt. Die Geschichte meiner Behinderung ist eine meiner Geschichten. Wie ich sie erzähle, hängt von meiner Stimmung ab.

4. Ich mag Stehpartys nicht.

Die Leute stehen in Grüppchen zusammen, unterhalten sich angeregt. Man flaniert von einem Gespräch zum anderen. Ein Kellner bietet auf einem Tablett Sekt oder Orangensaft an. Eine Serviererin reicht Schnittchen. Auf ein paar wackeligen Tischchen kann man sein Glas abstellen. Auf eines dieser Tischchen werde ich mich wahrscheinlich stützen, weil ich nicht mehr stehen kann. Nach ungefähr einer halben Stunden wird stehen für mich anstrengend. Vielleicht gibt es sogar am Rand der Party vereinzelte Stühle. Aber wer möchte gerne abseits sitzen? Nein, auf Stehpartys kann ich verzichten.

5. Mein erste große Liebe war die Mathematik.

Eigentlich müsste ich über meine Liebe zur Mathematik einen separaten Beitrag schreiben und für die Königen der Wissenschaften eine Kategorie in meinem Weblog anlegen. Vielleicht ist Liebe auch zu pathetisch formuliert. Ich habe Mathe studiert, mit Begeisterung. In manchen Vorlesungen sass ich mit den staunenden Augen eines Kindes. Heute ist mein Verhältnis zur Mathematik abgekühlt. Trotzdem empfinde ich so etwas wie Ehrfurcht und Bewunderung, wenn ich an messbare Funktionen, den Satz von Bohman-Korovkin oder die Abgründe der Mengenlehre denke. Manchmal vermisse ich meine alte Freundin.

6. Ich teile meine Wohnung mit zwei Katzen.

Mera ist grauschwarzgetigert, mit einem weißen Latz und weißen Pfoten. Sansa ist schwarzgrau, mit weißen Unterfell. Sie sind Schwester und vier Jahre alt. Als ich sie aus dem Tierheim holte waren sie ein Jahr alt. Sansa springt beim Frühstück oft auf meinen Schoss und tretelt meinen Bauch. Mera legt sich abends zu mir ins Bett und vergräbt ihre Nase gern in meiner Achselhöhle. Während der ersten Monate, in denen sie bei mir waren, sprangen sie mir drei Mal mit gezückten Krallen ins Gesicht. Damals war kurz davor sie zurück ins Tierheim zu bringen. Heute kann ich mir ein Leben ohne meine Schätzchen kaum vorstellen. Wie oft schon habe ich mich gefragt, was in ihren Köpfchen vorgeht, wenn sie bei mir liegen und schnurren.

7. Ich spiele Go.

Go ist ein asiatisches Brettspiel. Seine Ursprünge liegen vor 4000 Jahre in China. Es gilt als das älteste Brettspiel der Welt. Ich habe es vor fünfzehn Jahren gelernt. Meine Spielstärke ist 4. Kyu, was ziemlich schwach ist. wenn man bedenkt wie lange ich es schon spiele. Mir hat es leider immer an Disziplin und Ausdauer gemangelt mich intensiver mit Go zu befassen.

8. Ich bin würde gern ein Musikinstrument spielen können.

Während der Grundschule lernte ich Blockflöte. Mit 16 Jahren wollte ich eine Gitarre haben, hatte aber keine Gitarrenlehrer. Stattdessen versuchte ich mir das Gitarre spielen selbst beizubringen. womit ich nicht sehr erfolgreich war. Ich habe nie in einer Band oder mit anderen gespielt. Heute würde ich gern Saxophon lernen. Dazu würde ich mir auch einen Lehrer nehmen. Leider fehlt mir dazu die Zeit: Schreiben ist mir wichtiger. Solange ich noch nicht vom Schreiben allein leben kann, werde ich mir kein Saxophon kaufen.

Puh, geschafft, war doch einfacher als ich dachte. Mir fallen jetzt natürlich noch viel mehr Dingen ein, die andere über mich wissen sollten.

Ich werfe das Stöckchen jetzt einfach in die Blogger-Gemeinde. Bin gespannt, ob es jemand fängt. Wäre schöne, wenn der Fänger einen Kommentar schriebe.

9
Aug
2007

Verbotene Düfte

Inge setzte sich auf einen freien Platz in der Mitte des Busses, schaute auf die Uhr. Ihr Magen knurrte, aber ihre Diät erlaubte jetzt nur einen Becher fettarmen Joghurt, in den sie einen Apfel geschnitten und etwas Zimt darüber gestreut hatte. Sie holte die Tupperdose aus dem Rucksack, nahm den Deckel ab. So lecker wie am Morgen, als sie ihn zubereitet hatte, roch der Inhalt nicht mehr. Während sie lustlos mit einem Löffel umrührte, rempelte jemand sie an, so dass ihr fast der Becher vom Schoß fiel.

"Hallo, können Sie nicht aufpassen?"

Verärgert drehte sie sich nach dem Rüpel um. Drei Teenager schubsten einander durch den Gang und zwängten sich auf die letzte Sitzreihe. Jedes der Mädchen hatte höchstens Kleidergröße 38, genau der Frauentyp, dem ihr Freund seit Jahren nach starrte. Aber bald hätte das ein Ende. Dies Mal würde sie den Weg, der in den Filialen von Ulla Popken begann, bis zum Ende gehen. Wenn sie dann mit so einem einem bauchnabelfreien Top aus einer Umkleidekabine käme, würde Marc seine hämischen Kommentare zu ihrer wer-weiß-wie-vielten Diät schon bereuen.

Als sie einen Löffel mit Joghurt in den Mund schob, kroch ein verführerischer Geruch in ihre Nase, der so stark war, dass er das schwache Aroma der Früchte und des Joghurt überdeckte: Ein gefährlicher Duft, den sie gut kannte und dessen Verursacher nicht auf ihrem Diätplan stand. Sie schloss die Augen. In ihrer Vorstellung formte sich das Bild einer Schokoladentorte mit Haselnüssen. Der Versuchung der Spur des Duftes zu folgen, konnte sie nicht widerstehen. Als sie die Mädchen in der letzten Reihe erblickte, weiteten sich ihre Augen, Millimeter für Millimeter sackte ihre Unterlippe nach unten. Eines der Mädchen reichte eine Großpackung Schokolriegel herum. Während die Freundinnen hinein griffen, die Stücke aus der Schutzfolie wickelten und in den Mund stopften, unterhielten sie sich und lachten über ihre Scherze.

"Seht euch die fette Kuh an!" Eines der Mädchen zeigte auf Inge. "Was glotzte so? Willste auch ein Stück?"

Die drei steckten die Köpfe zusammen und kicherten. Inge erschrak und starrte wieder nach vorn. Wie konnten sie das nur machen?

"Guten Tag! Die Fahrscheine bitte!"

Ein beleibter Mann zeigt ihr seinen Dienstausweis. Inge nickte, reagierte aber nicht. Wie konnten sie nur Schokoriegel essen? Das konnten sie sich bei ihrer Figur gar nicht erlauben.

"Hallo, junge Dame!" Der Kontrolleur klang gereizt. "Das gilt auch für sie!"

Inge zog ihr Portemonnaie aus der Tasche, suchte nach dem Monatsticket.

"Ich versteh das nicht, es steckt immer hier zwischen den Scheinen", Vor ihren Augen drehte sich eine Pyramide aus Schokoriegeln. "Gleich habe ich es bestimmt gefunden."

Der Mann nickte, trommelte mit den Finger auf der Stange, an der er sich fest hielt.

"Lassen Sie's gut sein. Solche Ausreden höre ich jeden Tag. Die zieh'n bei mir nicht" Er klappte einen Block auseinander. "Ihren Personalausweis bitte!"

Inge reichte ihm den Ausweis. Verstohlen blickte sie zu den Mädchen, die noch immer kicherten und die Finger leckten, nachdem sie die Tüte geleert hatten.

"Ich muss Sie bitten auszusteigen", sagte der Kontrolleur, während er ihre Personalien aufnahm.

Der Bus fuhr die nächste Haltestelle an. Inge verstaute die Tupperdose im Rucksack und folgte dem Kontrolleur.

"Das macht ein erhöhtes Beförderungsentgelt von \EUR{40}" Er reichte ihr ein Formular. "Hier müssen sie unterschreiben."

Der Mann gab ihr einen Beleg und verabschiedete sich. Inge hockte sich auf die Bank der Haltestelle. Der Bus fuhr ab. Die Mädchen klopften von innen gegen die Scheibe und streckten ihr die Zungen entgegen. Sie verstand die Welt nicht mehr. Schlanke Mädchen durften keine Schokoriegel essen, vielleicht einen im Monat, aber auf keinen Fall eine ganze Tüte in fünf Minuten. Das hatte Inge in dem Alter zu oft getan. Die Mädchen mussten doch wissen, wie sie in einigen Jahren aussehen würden, so wie sie selbst. Sie war hungrig, ärgerte sich, weil sie ihre Monatskarte verloren hatte, und verspürte keinen Appetit auf den den Fruchtjoghurt, schon der Gedanke an ihn, ekelte sie. Sie musste etwas anständiges Essen. Wenn die Mädchen sich Schokoriegel gestatteten, dann durfte sie ...

Von einer Imbissbude neben der Haltestelle wehte ein würziger Geruch herüber. Sie überlegte einen Moment, dann ging sie hinüber.

"Guten Tag, eine große Portion Fritten mit Mayo, bitte!"

5
Aug
2007

Harry Potter and the Deathly Hallows

Harry_Potter_and_the_Deathly_Hallows.jpgEines vorweg: Wer den siebten Band um Harry Potter noch nicht gelesen hat, weil er noch in der Lektür vertieft ist oder auf die deutsche Übersetzung wartet, der möge sich gut überlegen, weiter zu lesen. Zwar habe ich nicht vor, in diesem Beitrag eine Zusammenfassung des Romans zu schreiben oder die Zusammenhänge aufzuklären, trotzdem werde ich genug Andeutungen, wie und durch wen Lord Voldemort besiegt wird. Wer sich also die Spannung nicht verderben will, des sollte deshalb ab hier nicht weiter lesen.

Ich bin so froh, dass ich am Dienstag nicht zum Go spielen ins Meisenfrei gegangen bin. Seit einigen Monaten trifft sich dort eine Gruppe von Rollenspielern. Sie sind immer die lautesten. Ich selbst habe nie an einem Rollenspiel teilgenommen, kenne in meinem Bekanntenkreis auch nur einen Rollenspieler. Trotzdem habe ich eine gewisse Vorstellung von Rollenspieler. Die Gruppe, die sich im Meisenfrei trifft erfüllt so ziemlich jedes Vorurteil, das ich von Rollenspieler hatte. Von einem Bekannten erfuhr ich, dass am Dienstag einer dieser Rollenspieler ausführlich das Ende des letzten Band berichtete. So erfuhr die gesamte Kneipe, wie Voldemort besiegt wurde, wer sich am Ende als guter herausstellte und welche der Hauptperson stirbt. Mein Bekannter ärgerte sich darüber sehr, weil er gerade erst mit der Lektüre begonnen hatte, und sich die Auflösung lieber selbst erlesen hätte. Ich war am Dienstag bis “- Chapter Twenty - Xenophilius Lovegood” gekommen. Wenn ich am Dienstag im Meisenfrei gewesen wäre, hätte ich mich auch über das angeberische Prahlen des Rollenspielers geärgert. Wäre ich aufgestanden, um den Kerl zum Schweigen zu bringen? Hätte ich ihn daraufhin gewiesen, dass sein Verhalten anderen Harry Potter Fans gegenüber unfair ist? Ich fürchte das hätte ich nicht getan, weil ich für solche Eingriffe bisher zu zurückhaltend war. Dann würde ich jetzt auch nicht hier sitze und von meiner Leseeindruck berichten, weil ich eine gänzlich anderer Erfahrung gemacht hätte.

Ich habe die letzte Nacht bis halb fünf Uhr morgends gelesen, dann war ich fertig. Ich war froh und glücklich, dass Harry, Ron, Hermione und Ginny überlebten und Voldemort besiegt wurde. Während der Monaten vor dem Erscheinen des siebten Bandes hatte es ja einige Gerüchte gegeben. J. K. Rowling hatte in einem Interview geäußert, dass gar nicht sicher sei, dass Harry am Ende überlebe. Immerhin lautete die Prophezeiung: “Neither can live while the other survices”. Da schien die einzige Lösung zu sein, das Harry und Voldemort beide sterben müssen. Dann die Enthüllung das zwei der Hauptfiguren sterben, was ja nur heißen konnte, dass von Harry, Ron und Hermione am Ende nur einer überlebt. Das schlimmste Gerücht aber war, das Harry zwar überlebt aber seine magischen Fähigkeit verliert, denn das hätte den Geist der Bücher zerstört.

Alle diese Gerüchte waren wahrscheinlich nichts weiter als sorgfältig platzierte Nachrichten des Marketing, die nur dazu dienten, den Hype um letzten Bandes noch zu steigern und die Anzahl der verkauften Exemplare in die Höhe zu treiben. Mich störte diese Strategie nicht. Verlage leben davon Bücher zu verkaufen. So funktioniert die Markwirtschaft nun einmal.

Und dann sterben sie ja auch wie die Fliegen: Hedwig, Mad-Eye Moody, Dobby, Fred Weasly, Remus Lupin, Tonks um einige zu nennen. Je länger ich las desto stärker hoffte ich, dass ihr die Toten reichen, das Harry seine Ginny bekommt, Ron und Hermione überleben. Mit jedem Kapitel wuchs meine Angst, dass einer der vier umkommt. Als ich dann den Titel des letzten Kapitels las “The Flaw In The Plan”, zweifelte ich, wessen Plan fehlschlagen würde: Harrys oder Voldemorts? Ich war sicher, dass Ron und Hermione überleben würden. Aber Harry? Würde sie es wagen ihn im letzten Kapitel doch noch umzubringen, nachdem er so viel durchgemacht hatte? Als sich Voldemort und Harry im Duell gegenüber standen, fieberte ich, bitte, bitte, lass Harry überleben. Ich war fast wieder ein Kind. Als dann Voldemorts “Avada Kedavra” gegen ihn zurückprallte und ihn tötete, war das Kind in mir glücklich. Mit allem hatte ich gerechnet, aber nicht mit so einem großartigen Happy-End. Harry und Ginny, Ron und Hermione vereint. Selbst Draco Malfoy überlebte.

Wenn das Ende in mir, einer Erwachsenen, solche Gefühle der Erleichterung auslöste, wie war das dann erst bei den jugendliche Potter-Fans. Ich glaube etwas anderes als ein uneingeschränktes Happy-End war nicht möglich. Ganz gleich wieviele Erwachsene Harry Potter ins Herz geschlossen haben, bleiben die Leerjahre eines Zauberers ein Kinder- und Jugendbuch. Wegen ihres Zielpublikum, Menschen im Alter von 10 bis 15 Jahren, war Rowling zu diesem Ende verpflichtet. Jedes andere Ende hätte ihr Zielpublikum verhöhnt und desillusioniert. Ein Erwachsener könnte damit umgehen, hat vielleicht die Erfahrung schon gemacht, dass man für “The Greater Good” eventuell Opfer bringen muss. Aber einen jungen Menschen darf man dafür nicht opfern, junge Menschen sind “The Greater Good”.

Das war also das letzte Potter Buch. Ich hoffe Rowling bleibt standhaft und widersteht den Angeboten, mit denen ihr Verlag oder Hollywood sie zu weiteren Büchern überreden wollen. Harry Potter teilte einige seiner Jahre mit uns Muggle. Nun ist er erwachsen und lebt in seiner Welt, der Welt der Zauberer und Hexen, die darauf achten, dass wir Muggle nicht zu viel Unheil in unserer Welt anrichten. Wie sagte doch Dumbledore:

“Of course it is happening inside your head, Harry, but why on earth should mean that it is not real?”

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