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ich grabe in meinem Bergwerk nach Texten und finde: Nuggets, Kristalle, Edelsteine und viel zu oft Katzengold. An den Fundstücken klebt Schlamm. Sie müssen gewaschen und poliert werden. Das alles mache ich hier nicht.

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Computer

2
Jul
2007

Zwei Katzen, ein Tiger

Nun habe ich also drei Katzen. Zwei Hauskatzen und einen Tiger. Meine schwarzgraugetigerte Mera liegt oben im Kratzbaum und legt sich die Pfoten, meine schwarzgraue Sansa streunt durch die Nachbargärten. Meine Tigerdame liegt auf meinen Schoss. Je länger ich ihr Fell streichle, desto mehr wärmt sie meine Oberschenkel. Ich habe sie vorerst Meggy getauft. Für eine Raubkatze vielleicht ein ungewöhnlicher Name und auch keine fantasievolle Wahl, weil Meggy schon sehr naheliegend war. Meine Meggy ist als Tiger etwas aus der Art geschlagen, denn sie ist ganz weiß ohne irgendwelche schwarzen oder grauen Streifen. Ich hoffe das wird auch so bleiben. Meggys Herz schlägt mit einer Frequenz von 2.16 GHz, in ihrem Gehirn finden 2 GB Platz und ihre Bibliothek umfasst 120 GB. Meggy ist mein neues MacBook von Apple. Seit zwei Woche haben ich es und verbringe seitdem fast jeden Abend damit meiner Raubkatze ihre Geheimnisse zu entlocken.

Hinter mir läuft der Lüfter meines alten PC. Wie klobig der mir vorkommt. Wie riesengross dessen 17 Zoll TFT-Monitor ist im Vergleich zu dem gerade einmal 13 Zoll breitem Auge meine Tigerdame. Als ich mich entschloss ein MacBook zu kaufen, hatte ich erst bedenken, ob mir das kleine Display groß genug ist. Ich hatte mich ja so an meinen alten 17 Zöller gewöhnt. Die Alternative zu dem kleinen MacBook, wäre ein MacBook Pro gewesen, dessen Display 15 Zoll misst, aber das wäre ungefähr 500 Euro teurer gewesen. Meine Bedenken wurden zerstreut, als ich im Gravis-Laden die Bedienung eines MacBooks teste. Es schien für meine Zwecke absolut ausreichend zu sein. Nachdem ich ein paar Tage mit Meggy gearbeitet hatte, machte ich die seltsame Entdeckung, dass mir mein alter Monitor auf einmal zu gross war: so viel verschwendeter, ungenutzter Desktop-Platz!

Normalerweise neige ich nicht zu überschwänglichen Urteilen. Wenn irgendwer eine Bewertung seiner Dienstleistung von mir erbittet, mir ein paar Aussagen vorlegt, zu denen ich in Form von Noten von 1 bis 6 sagen soll, inwieweit ich den Aussagen zustimme, wähle ich eigentlich nie die extremen Noten: Meine Zustimmung quittiere ich höchstens mit einer 2, meine Ablehnung mit einer 5. Das war sogar meinem Therapeuten aufgefallen, als er mit mir die Auswertung des Test durchsprach, den ich damals zu Beginn meiner Therapie ausfüllen musste. Er erklärte mir, dass es zwei Kategorien von Menschen gäbe. Die einen nutzen das gesamte Bewertungsspektrum aus, während die anderen die extremen Bewertungen meiden. Das Programm, mit dem er meine Angaben auswerte, erkenne, zu welcher Kategorie jemand gehört, und skaliere die Ergebnisse dementsprechend.

Bei der Bewertung meines MacBooks und seines Betriebssystems Mac Os X Tiger lege ich meine Zurückhaltung ab: Volle Punktzahl! Ich habe schon mit einigen Betriebsystemen gearbeitet. Angefangen habe ich mit TOS, das auf meinem Atari Mega ST lief. Auf meinem ersten PC liefen über Jahre mehrere Linux-Versionen (SuSE 5.3 - 8.1) und Windows98, später WindowsXp Home Edition parallel zueinander, wobei W98 immer mein Rückfallsystem war, weil ich wusste: Wenn ich etwas unter Linux nicht hinkriegte, dann funktioniert das unter Windows auf jeden Fall ohne Probleme. Troztdem war ich kurz davor nur noch mit Linux zu arbeiten und betrachtete die Windows98-Welt mit Verachtung. Das änderte sich erst, als ich auf meinem zweiten PC die WindowsXP Home Edition installierte. Damit hatte ich eigentlich nie Probleme, mit Linux zwar nicht permanent, aber immer klappte irgendwas nicht, z.B. machte ich die Erfahrung, dass manche KDE-Version neben neuen Feature auch neue oder alte (offensichtliche, aber nicht gefixte) Fehler enthielt. Als dann das Update von SuSE 8.0 auf SuSE 8.2 sich als Katastrophe erwies, hatte ich endgültig genug von Linux und lösche es vollständig von der Festplatte. Ich entwickelte mich sogar zu einer Linux-Hasserin. Wie das eben so ist, wenn Zuneigung in Abneigung umschlägt. Aber auch mit WindowsXP war ich auf die Dauer nicht glücklich. Seltsamer Weise scheint es zu altern: Je länger es auf meinem Rechner lief, desto langsamer wurde es.

Nun also ein MacBook und Mac OS X Tiger. Es ist das beste Betriebssystem, mit dem ich als Privatanwenderin bisher gearbeitet habe. Noch habe ich leichte Probleme wegen des Umstiegs. Einige Windows-Tastaturkombinationen vermisse ich, was daran liegt, dass ich noch nicht die Apple-Variante gefunden habe. Eine Innovation ist das Dashboard, eine Art transparenter Arbeitsplatte, die man per Tastendruck oder Mausklick über dem normalen Desktop einblenden kann, auf dem allerlei Widgets (kleine Hilfsprogramme) liegen. Man kann vom Dashboard aus im Adressbuch suchen, mit Google im Netz recherchieren, in der Wikipedia nachschlagen, SMS per Bluetooth übers Handy verschicken, sich Wetterdaten einblenden lasse und noch viel mehr. Angeblich soll es sogar sehr einfach eigene Widgets zu schreiben.

Am meisten hat mich allerdings Spotlight beeindruckt. So nennt Apple die Suchfunktion, mit der man die gesamten Festplatte des Rechners durchsucht. Wie oft habe ich mich unter Windows durch Verzeichnis geklickt, bis ich endlich die gesuchte Datei gefunden hatte. Mit Spotlight hat das ein Ende. Man tippt einfach ein Teil des Dateinamens ein und noch während der Eingabe listet Spotlight dazu passende Dateien und Verzeichnisse. Boris meinte heute, dass es eine ähnliche Funktionalität von Google für den Windows Desktop gäbe. Dazu kann ich nichts sagen. Die habe ich auf meinem PC nie installiert. Wenn ich mich erst richtig an Spotlight gewöhnt habe, werde ich wahrscheinlich so antiquitierte Tools wie einen Dateimanager nicht mehr benötigen.

Ich bin jetzt also ein Switcher, so nennt die Apple Gemeinde Benutzer, die von Windows auf Max OS umgestiegen sind. Ich fühle mich in der neuen Betriebssystemwelt sehr wohl. Die letzten anderthalb Wochen war ich auf ein kaum zu erklärende Art euphorisch wegen meiner Tigerdame, so sehr dass sich meine Begeisterung kaum allein durch ihren bloßen Erwerb erklären lässt. Für meine zwei Katzen waren wahrscheinlich von der Konkurrentin weniger begeistert, weil ich sie wegen Meggy vernachlässigte.

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