Liebe Leserin, lieber Leser

ich grabe in meinem Bergwerk nach Texten und finde: Nuggets, Kristalle, Edelsteine und viel zu oft Katzengold. An den Fundstücken klebt Schlamm. Sie müssen gewaschen und poliert werden. Das alles mache ich hier nicht.

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18
Jan
2008

Es wird ernst ...

Ich schreibe noch, auch wenn mein letzter Beitrag hier schon einige Wochen her ist: Ich schreibe noch. Ich war sogar ziemlich fleißig: Ich habe endlich meine B4 eingesandt und diese Woche mit der Arbeit an der B5 begonnen, aber das wird sicherlich nur ein paar Eingeweihten unter meinen Lesern, die ich hier vielleicht noch habe, etwas sagen.

Für diese Eingeweihten habe ich auch eine Nachricht, die mindestens eine davon zu einem Kommentar provozieren wird: Ich breche mein Studium bei der Schule des Schreibens ab. Ich habe das schon mehrmals angekündigt und jedes Mal ein ungutes Gefühl dabei gehabt, das eigentlich nur eine Ursache hatte: Stolz. Ich habe viel Geld für diesen Fernkurs bezahlt, da wollte ich wenigstens einen Abschluss (wenn auch nur in Form einer Bescheinigung, dass ich den Lehrgang bis zum Ende absolviert habe). Ich war zu stolz mir einzugestehen, dass ich die Kursgebühr umsonst bezahlt habe. Um dieses Eingeständnis des Scheiterns kann ich mich nicht länger drücken.

Meine reguläre Studienzeit endete im Februar 2007. Ich habe bereits ein einjährige Verlängerung in Anspruch genommen (Mitte Februar müsste ich meine B12 abgeben) und nicht nutzen können. Letztes Jahr im Spätsommer hatte ich noch die Idee, wenn ich mich richtig anstrenge, d.h. alle zwei bis drei Wochen eine Einsendeaufgabe abgebe, dann könnte ich es noch schaffen. Aber es funktioniert nicht mit einem 40-Stunden-Brotberuf nebenher.

Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Jetzt, da mir langsam bewusst wird, dass es die Richtige ist, löst sie zwei Gefühle in mir aus: Erleichterung und Aufbruchstimmung. Ich schiebe das Fernstudium nicht mehr vor mir her. Ich bin nicht mehr dem Zwang unterworfen, jeden Monat eine Einsendeaufgabe schreiben zu müssen.

Eine neue Phase in meinem Leben als Schriftstellerin beginnt: Niemand stellt mir eine Schreibaufgabe, ich muss mir nun selbst überlegen, was ich schreiben will. Als mir das beim Abendbrot klar wurde, erschrak ich deswegen zuerst. Nun bin ich bei meinem Schreiben auf mich selbst gestellt, muss die Schreibaufgaben selbst definieren, kann mich nicht mehr vor meinen Ideen verstecken oder fantasieren, was für tolle Geschichten oder Romane ich aus ihnen machen könnte.

Nun wird es sozusagen Ernst mit dem Schreiben.

"Das wurde aber auch Zeit!", rufen ein paar Leute, die mir wichtig sind und schon viel zu lange darauf warten. Sie blicken gerade verwundert durch meinen Augen auf den Bildschirm: „Meint Sarah das jetzt ernst? Will die uns jetzt endlich aus ihrem Kopf herauslassen?“

Ja, Leute, ich übergebe Euch das Kommando über mein Schreiben, Euch, die ihr zu lange in vagen Ideen gesiecht habt. Ich will endlich Eure Geschichten schreiben.
Mamue - 19. Jan, 14:42

Hallo Sarah,

herzlichen Glückwunsch zur B4. Und herzlichen Glückwunsch, dass du eine Entscheidung getroffen hast.

Ein bisschen beneide ich dich, dass du die Entscheidung getroffen hast, das Studium abzubrechen. Ich selbst habe schon oft darüber nachgedacht...
Natürlich bin auch ich ein Verfechter davon, dass man beenden sollte, was man angefangen hat, aber manchmal gibt es eben nicht nur Schwarz und Weiß. Du hast trotz allem viel gelernt und man darf nicht vergessen: Das Beenden des Studiums ist nicht das Ende, sondern ein Anfang. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr. ;-)

Ich jedenfalls kann dich gut verstehen. Ich für meinen Teil bin noch nicht soweit, obwohl ich manchmal das Gefühl habe, dass mich das Studium aufhält. Kommt Zeit kommt Rat.

Viel Erfolg bei deiner Schriftstellerkarriere!

Liebe Grüße,
Martina

Wally P. - 19. Jan, 20:51

Liebe Sarah

Selbstverständlich fühle ich mich zu einem Kommentar provoziert...*lach*. Wo ich es doch war, die immer wieder den Drang hatte dir "Beine machen zu müssen", wenn du dich mal wieder zu lange an einer Einsendeaufgabe festgekrallt und dich selbst abgebremst hattest...*seufz*

Einerseits macht mich dein Studiumabbruch natürlich ein wenig traurig, denn ich weiß, du hättest es schaffen können. Andererseits - hat mich deine Entscheidung nicht überrascht, denn ich hatte schon nach deiner Lesung, Ende letzten Jahres, das deutliche Gefühl, dass du gedanklich nicht mehr "im" Studium bist, sondern schon "in der Zeit danach". Von da an habe ich eigentlich nur noch darauf gewartet, wann du "mit der Sprache rausrückst"...*grins*

Aus dir wird auch ohne voll absolviertes Studium eine Schriftstellerin werden, darüber mach mir gar keinen Kopf...*voll klar ist*.
Dennoch kann ich mich nicht zurückhalten, dir einen Rat zu geben: Arbeite in den nächsten Monaten - ohne den Druck des "Abliefernmüssens" die übrigen Lehrhefte noch durch. Denn das, was für das Schreiben von längeren Projekten am Wichtigsten ist, kommt erst in den Heften B6-B12. Besonders das Thema "Rückblenden und Übergänge" ( B8 oder B9, weiß nicht mehr genau) wird dir sehr nützlich sein bei der Arbeit an deinem Roman! Auch wird es nicht schaden Heft B12 durchzuackern...*grins*, dort geht es ums Anschreiben an einen Verlag und Expose-Erstellung, ist nützlich zu wissen, wie man es richtig macht, und wie besser nicht.

^" Erleichterung und Aufbruchstimmung. Ich schiebe das Fernstudium nicht mehr vor mir her. Ich bin nicht mehr dem Zwang unterworfen, jeden Monat eine Einsendeaufgabe schreiben zu müssen."^
- genauso habe ich mich gefühlt, nachdem ich die letzte Hausaufgabe eingesendet hatte. Und ich hatte auch einen Haufen Pläne im Kopf, Ideen, die ich nun endlich verwirklichen und begonnene Schreib-Projekte, die ich nun endlich weiterführen würde. Zuerst nahm ich mir eine kurze Auszeit um `Luft zu holen´ und dann - kam bei mir das gro0e, tiefe, dunkle Loch.
Mir wurde auf einmal bewusst, dass ich nun "alleine" da stand, mit meiner Schreiberei. Und schon bald fehlte mir dieses " nach Vorgaben schreiben müssen und Feedback vom SL kriegen" , nie vorher hätte ich gedacht, dass ich es vermissen würde.
In meinem Kopf schwirrte es nur noch wild umher, ich wollte am liebsten alles auf einmal und am Ende - tat ich nix davon. Ich habe Monate gebraucht, bis mir klar wurde, was ich tun musste: mir selbst ein "schreiben müssen" auferlegen. Da ich vormittags überwiegend zu Hause bin, war das zeitlich kein Problem. Jeden Morgen, wenn zeitlich möglich, mindestens zwei Stunden schreiben, egal was. So habe ich es geschafft aus diesem Loch wieder heraus zu kriechen und vor allem: Dank meinem Weblog! Ohne das Schreiben im Weblog wären mir viele, viele Ideen gar nicht erst gekommen und viele Geschichten wären vielleicht nie von mir geschrieben worden.
Dies sind natürlich nur meine Erfahrungen! Bei dir kann das völlig anders laufen, doch ich wollte dir meine Erfahrung weitergeben, denn ich weiß, dass es vielen Ex-SDSlern ebenso erging, wie mir.

Dann hoffe ich mal, dass wir demnächst hier in deinem Blog mal wieder öfters was zu lesen kriegen...?...*lach* Und ich hoffe doch sehr, dass du auch weiterhin zum Stammtisch kommst! - Und für mich hoffe ich, dass ich beim nächsten Aachener Autoren Treff nicht wieder nur im Kreis fahre, sondern die Barockfabrick auf Anhieb finde...*lach**prust*

Liebe Grüße
Wally


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