Liebe Leserin, lieber Leser

ich grabe in meinem Bergwerk nach Texten und finde: Nuggets, Kristalle, Edelsteine und viel zu oft Katzengold. An den Fundstücken klebt Schlamm. Sie müssen gewaschen und poliert werden. Das alles mache ich hier nicht.

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5
Sep
2008

Indiskretes Stöckchen

“Was hast du hier nur für eine Unordnung, Sarah?”

Martha schiebt einen Stapel ungelesener Bücher von meinem Schreibtisch. Sie nimmt das oberste Exemplar, wischt die zentimeterdicke Staubschicht von vom Einband.

“Sieben Sekunden”, während sie den Titel liest, runzelt sie die Stirn. “Du liest Don DeLilllo freiwillig?”

“Wenn ich irgendwann genug Zeit dazu, werde ich es freiwillig” Ich nehme ihr das Buch aus der Hand, lege es wieder zu oberst auf den Stapel, schiebe die Bücher zu recht, damit der Turm nicht umfällt. “Was willst du, Martha?”

Ich mag es nicht, wenn sie mich unangemeldet besucht, obwohl ich mich eigentlich immer freue, wenn sie vorbei schaut. Ich lade sie lieber ein.

“Das hier lag vor deinem Weblog”, sie reicht mir ein Stöckchen.

Nein, nicht schon wieder denke,

“Meinetwegen, legs am besten dort hinten auf den Stapel”, seufze ich.

“Aber da liegen doch schon so viele!” Sie schüttelt amüsiert den Kopf. “Wann willst du die denn endlich beantworten?”

“Weiß nicht!”, murre ich.

“Wie weit bist du denn jetzt mit dem Turm?” Sie lässt sich in einen Sessell fallen.

“Schon gut, sch gut! Verstehe: Falsche Frage”, sagt sie, als sie meinen gequälten Gesichtsausdruck sieht. “Willst du eigentlich gar nicht wissen, von wem das Stöckchen ist.”

“Also gut”, lenke ich ein, weil sie sonst keine Ruhe gibt. “Von wem ist das Stöckchen?”

“Von Wally” Martha lächelt mich triumphierend an. Natürlich weiß sie, dass mich ein schlechtes Gewissen plagt, wenn ich ein Stöckchen von Wally oder Martina nicht beantworte. “Und es gibt wieder Regeln zu beachten. Es scheint ein sehr persönliches Stöckchen zu sein. Man soll eine indiskrete Frage beantworten”

Sie reicht mir den Zettel, der an dem Stöckchen hängt. Die Regeln lauten:

1. Aussuchen, wen man aushorchen möchte.
2. Eine Frage überlegen, was man von dem Jeweiligen schon immer wissen wollte, und ist es auch noch so indiskret - also Vorsicht an die Beworfenen.
3. Holz (mit einem Trackback) sorgsam dort ablegen.
4. … und natürlich die Frage, die man selbst gestellt bekommen hat, mehr oder weniger ausführlich beantworten, wenn man darüber sprechen mag/kann/darf.

Wally fragt: “stell dir vor, du schreibst eifrig an deinem Krimi Die tote Katze ;-) , und urplötzlich wirst du, wie durch ein “Zeittor” in deine eigene Geschichte gebeamt. In welcher `Rolle´würdest du dich am ehesten am Geschehen beteiligen wollen? (Böser, Guter, Mann, Frau, Hauptdarsteller, Nebenrolle oder… Hund, Katze, Maus ;-) )“

Da hat mich Wally aber auf dem ganz falschen Fuß erwischt. Ich will versuchen ihre Frage zu beantworten.

Erst mal vorweg: Ich bin ziemlich beeindruckt, Wally, dass du immer noch an “Die tote Katze” denkst, obwohl ich den Krimi vor fast zwei Jahren begonnen habe und seitdem nicht beendet habe. Dass du mich gerade jetzt danach fragst, ist schon irgendwie seltsam, weil ich nämlich seit ein paar Wochen ein Idee habe, welches Problem in Annas Vergangenheit schlummert: Ein Problem, das sie selbst nicht mehr weiß, weil sie eine Amnesie hat. Wie sie dieses Problem entdeckt und sich mit dem Problem arangiert, könnte das Thema des Krimis werden. Damit würde der Krimi dieses Problem auf eine originelle Art behandeln. Nur leider: “Die tote Katze” ist nicht der Roman, den ich zur Zeit zu schreiben versuche. Der Arbeitstitel meines ersten Romanprojektes lautet “Der Turm von Gwallor”. Es soll ein Fantasieroman werden.

Meine Antwort auf ihre Frage wird Wally deshalb wahrscheinlich enttäuschen. Mir sind im Moment andere Figuren wichtiger, eben die aus meinen Fantasy-Roman. Von der Personen aus “Die tote Katze” habe ich keine klare Vorstellung. Es fällt mir deshalb schwer zu sagen, in wessen Rolle ich schlüpfen möchte. Am ehesten würde ich das Geschehen aus den Augen einer Nebenperson betrachten. Spontan dachte ich an eine Nachbarin des Mordopfer (Hier muss ich ein kurz Geständnis machen: Es gibt von noch ein angefangenes sechstes Kapitel, das ich damals aber nicht hier veröffentlicht habe, in dem die Nachbarin zum ersten Mal auftritt) und an die kettenrauchende Kommissarin Borger, beides wären Nebenfiguren. Auf keinen Fall möchte ich in der Haut einer meiner Protagonisten stecken. Denn ich neige dazu mit denen nicht besonders zimperlich umzugehen. Was die alles durch machen müssen, möchte ich nicht unbedingt erleben. Die ehrliche Antwort auf Wallys Frage ist also: Ich weiß es nicht. Die Personen aus “Die tote Katze” sind mir noch zu fremd als das ich sagen könnte, mit wem ich tauschen möchte. Sie beschäftigen mich zur Zeit nicht wirklich. Die einzige meiner literatischen Figuren, mit der ich sofort die Rollen tauschen würde, ist ...

"Das bin ich!", unterbricht mich Martha.

Sie war so ungewohnt still, dass ich fast vergessen habe, dass sie noch da ist.

"Stimmt Martha, natürlich bist du das", antwortete ich. "Deinen Urlaub an der Algarve würde ich zu gern erleben."

"Und wem willst du jetzt eine indiskrete Frage stellen?"

"Stimmt, diese Regel hätte ich beinah gebrochen."

"Wie gut, dass du mich hast.", grinst Martha.

Ich möchte sie an Martina richten: “Du hast doch einen Hund, der Pepper heißt. Liebe Martina, welchen Einfluss hat Pepper auf deine Gefühle und Stimmungen?”

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