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ich grabe in meinem Bergwerk nach Texten und finde: Nuggets, Kristalle, Edelsteine und viel zu oft Katzengold. An den Fundstücken klebt Schlamm. Sie müssen gewaschen und poliert werden. Das alles mache ich hier nicht.

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15
Jul
2007

Harun und das Meer der Geschichten

Kurz nachdem ich mit der Lektüre des Buches “Harun und das Meer der Geschichten” 13208067k.jpgbegonnen hatte, bereute ich auch schon, dass ich es als Lektüre für den SdS-Stammtisch vorgeschlagen hatte. Die Handlung erinnerte mich an das Buch das wir davor gelesen hatten. “Mirandas Traum” hatte ich nur unter Qualten gelesen und auch nur, weil die Langweile im Fransziskus-Krankenhaus sonst noch weniger zu ertragen gewesen. Während ich nun das Buch von Salman Rushdie las, verglich ich es oft mit dem Buch von Marianne Eschbach. Es ist sicher ein ungerechtfertigter Vergleich, weil die beiden Bücher zu zwei verschiedenen Kategorien gehören. Rushdie schrieb sein Buch im Versteck, in das er sich in Folge der Fatwa von Khomeini wegen der “Satanischen Verse” flüchten muss, für seinen Sohn. Er verarbeitet darin die Auswirkungen der Fatwa und will seinem Sohn damit einiges erklären. Warum Eschbach ihr Buch geschrieben, habe ich nicht verstanden, auch was sie damit aussagen wollte, erschloss sich mir nicht.

Harun Khalifa lebt mit seinem Vater Rashid Kahlifa in der traurigsten Stadt des Landes Alifbay. Der Vater ist der genialste Geschichtenerzähler des Landes. Eines Tages verläßt Haruns Mutter ihren Mann, weil sie sich von ihm nicht beachtet fühlt. Rashid stürzt das in eine Krise. Als ihn sein Sohn die Schuld daran gibt, dass die Mutter sie verlassen hat, verliert Rashid die Fähigkeit zu erzählen. Nur noch ein Krächzen dringt über seine Lippen, wenn er den Mund öffnet, um zu erzählen. Harun bereut, dass er seinem Vater beschuldigt und nimmt sich vor ihm zu helfen. Gemeinsam reisen sie in das Land K, wo Rashid auf einer Wahlkundgebung eines Polikers sprechen soll, damit die Bewohner des Landes den Politiker wieder wählen. Rashid soll Geschichten mit Happy-End erzählen, nichts ernstes. Am Vorabend der Veranstaltung übernachten Harun und Rashid in einem Hotel auf einer Insel. Harun kann nicht einschlafen, weil er ich Sorgen wegen des Auftritt seines Vater am nächsten Tag macht.

Bis hierhin spielt die Handlung in unserer Zeit. Manche Dinge erschließen sich noch nicht, wirken unmotiviert. Aber mich störte die Lektüre nicht. Ich fragte mich, woran es lag, dass mich die abgedrehten Details nicht störten wie bei der Lektüre von Mirandas Traum. Es konnte nur einen Grund haben: Salman Rushdie kann im Gegensatz zu Marianne Eschbach schreiben. Ich kann allerdings noch nicht sagen, warum sein Schreiben so viel besser ist als das von Frau Eschbach. Wahrscheinlich weil ich beim Lesen Rushdies Situation im Hinterkopf hatte. Dass hier jemand schreibt nicht weil im einfach ein Idee gekommen ist, sondern weil er was mitteilen will, seine Situation beschreiben will. Wie es dazu kam, dass er sich in den Untergrund zurück ziehen musste. Vielleicht war ich auch nur nachsichtiger, weil ich dachte, dass muss ein gutes Buch sein, immerhin ist von Salman Rushdie. Vielleicht hatte Rushdie einen Vorschuss bei mir, weil er ein anerkannter Autor ist, so dass ich ihm einiges gestattet, was ich Marianne Eschbach nicht durchgehen ließ.

Als Harun schlflos in seinem Bett liegt, hört er im Badezimmer Geräusche. Er schaut nach und ertappt einen Wasserdschin, der den Erzählwasseranschluss des Vaters demontiert, weil dessen Abonnement abgelaufen. Mit dem Dschin reist er in das Land Kahani, das der Ursprung aller Geschichten. Dort gerät er in ein Krieg gegen den Kutlmeister des Nachbarlandes Chup, der das Meer Geschichten vergiften will. In Kahani trifft Harun seinen Vater. Gemeinsam gelingt es ihnen den Kultmeister zu besiegen und das Meer der Geschichten zu retten.

Den zweiten Teil fand ich weitaus interessanter, weil ich mehr Bezüge zu Rushdies Konflikt mit den Islamisten entdeckte. Trotzdem gehört es nicht zu den Bücher, den mich nicht sonderlich gefesselt. Über ein Buch zu schreiben, welches mir weder sehr gut gefällt oder welches ich richtig schlecht fand, fällt mir immer noch schwer.

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