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ich grabe in meinem Bergwerk nach Texten und finde: Nuggets, Kristalle, Edelsteine und viel zu oft Katzengold. An den Fundstücken klebt Schlamm. Sie müssen gewaschen und poliert werden. Das alles mache ich hier nicht.

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15
Feb
2012

Arbeitszeiten

Es wird Zeit, dass ich etwas über den genauen Ablauf meines Projektes schreibe. Die Verhaltensänderung, die ich erreichen will, besteht darin, dass ich mich an meine Arbeitszeiten als Schriftstellen halte. Meine Mantra lautet: „Meine Arbeitszeiten als Schriftstellerin sind heilig.“ Meine offiziellen Arbeitszeiten sind Samstag, Sonntag und Montag jeweils von 9 bis 18 Uhr. An Tagen wie heute, an den ich meinem Brotberuf ausübe, werde ich nicht arbeiten. Als ich mit dem Schreiben meines Roman begann, nahm ich noch vor jeden Abend nach der Arbeit wenigstens eine Stunde zu schreiben. Das hat leider nicht funktioniert. Oft war ich abends zu müde oder dachte zu viel an das, was ich den Tag über geschafft hatte und was nicht.

Lange habe ich überlegt, welchen Tag ich mir komplett frei nehme. Ich brauche einfach einen Tag, an dem ich mich erholen kann, Stunden lang durchs Netz surfe, ohne schlechtes Gewissen Bücher lesen, Go-Partien nachspielen kann. Ich habe mich entschieden, dass Freitag mein freier Tag wird. Der wichtigste Grund für Freitag war, dass ich einen klaren Schnitt wollte zwischen meiner Arbeit als Schriftstellerin und meiner Programmiertätigkeit beim Kulturserver, für den ich von Dienstag bis Donnerstag arbeite. Oft sind Donnerstagabend die Projekt noch nicht abgeschlossen, so dass ich am Freitag manchmal Vormittag ein paar Stunden von zu Hause arbeite. Oft fällt es mir dann schwer mich wieder in meine Arbeit als Schriftstellerin hinzufinden. Gegen den Freitag sprach, dass ich an Tagen an meinem Schreibtisch sitzen würde, die den Nimbus der Freizeit haben und ich mir nicht sicher war, ob mir die Vorstellung gefiele, dass alle frei haben und was Tolles machen, während ich arbeite. Andererseits wollte ich meine Arbeitstage als Schriftstellerin nicht durch einen freien Tag unterbrechen. Und weil wegen des ersten Grundes Montag ausschied, gilt nun: Freitag habe ich frei.

Mein erster Arbeitsblock als Schriftstellerin liegt hinter mir. Am Samstag kam ich nicht aus dem Bett. Erst um 10 Uhr setzte ich mich an meinen Schreibtisch. Dann musste ich feststellen, dass mein Roman-Projekt aus irgendwelchen Gründen aus OmniFocus verschwunden war. Zum Glück legt OmniFocus regelmäßig Backups an, aus denen ich das Projekt rekonstruieren konnte. Dadurch verlor noch mal ungefähr eine halbe Stunde. Aus den acht geplanten Stunden wurden dann nur sechs. Ich konnte nicht einfach zwei Stunden länger arbeiten, weil ich noch meinen Wocheneinkauf machen musste. Am Sonntag und Montag saß ich zwar auch nicht pünktlich am Platz, aber ich arbeite an beiden Tage acht Stunden.

An allen drei Tage verbrachte ich die Hälfte der Zeit mit Schreiben und den Rest mit Konzeptarbeit. Ursprünglich hatte ich geplant immer vormittags zu schreiben. Das hat sich als nicht praktikabel herausgestellt. Am Samstag hatte ein Kapitel beendet und so stand am Sonntagmorgen ein Kapitel an, vor dem ich mich lange fürchtete, und zwar das letzte Kapitel des zweiten Aktes, in dem Antanas (der Protagonist) zusammen mit einer Gruppe von Verfemten, deren Anführerin befreien soll. Ich hatte keine Ahnung wie sie das hinkriegen könnten. Wie sollten sie unbemerkt in die Nähe des Galgens kommen? Wie könnte ihre Flucht gelingen? Nach vier Stunden Brainstorming hatte ich langsam eine Vorstellung davon, was genau passieren wird.

Einen Höhepunkt hatte ich am Montagnachmittag. Ich hatte mich ein paar Stunden durch einen unbekannten Sumpf und über einen Seen geschrieben. Viel kam nicht bei raus. Antanas sollte seinem Frust darüber Luft machen, dass er von den Verfemten nicht akzeptiert sondern verachtet wird, und sich mit Godehard(der Anführer der Verfemten) unterhalten. Irgendwann standen sich die beiden endlich in der Dunkelheit gegenüber und plötzlich sagte Godehard etwas, womit ich selbst nicht gerechnet hatte und was ganz neue Aspekte in die Handlung brachte. Ich habe staunend aufgeschrieben, was Godehard zu sagen hatte. Ein tolles Erlebnis nach vier Stunden zähen Schreibens.

Das Ergebnis der drei Tag:

Samstag: 2756 Wörter

Sonntag: 2777 Wörter

Montag: 2291 Wörter

Insgesamt: 7824 Wörter und auf rund 31 Seiten.

Monthie (Gast) - 19. Feb, 08:49

Wow!

Hallo Sarah,
hast ja richtig etwas geschafft in den drei Tagen! Das sind ja fast 8000!! Wörter. Respekt. In Zukunft wirst du noch öfters nicht aus dem Bett kommen, oder es kommt etwas anderes dazwischen, warum du nicht deine 8 Stunden am Tag schaffst. Aber, na und? Hauptsache du schreibst überhaupt. An dem einen Wochenende schaffst du deine 24 Stunden und schreibst nur 4000 Wörter und an einem anderen Wochenende spulst du vielleicht 10000 Wörter in nur 14 Stunden hin. Konzentrier dich auf den Inhalt deines Buches. Was letztendlich dabei rauskommt ist wichtig. Nicht wieviel Stunden du dafür gebraucht hast. Natürlich heißt das nciht, dass du schlunzen sollst. Weiter so!
LG
Mo


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