Liebe Leserin, lieber Leser

ich grabe in meinem Bergwerk nach Texten und finde: Nuggets, Kristalle, Edelsteine und viel zu oft Katzengold. An den Fundstücken klebt Schlamm. Sie müssen gewaschen und poliert werden. Das alles mache ich hier nicht.

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4
Feb
2007

Nero

gesehen im Park des alten Klinikum in Aachen am 4. Februar 2007

"Kommt Nero in den Himmel?"

Tim nahm den Deckel von der Kiste, in die sein Vater den toten Welpen gelegt hatte, und streichelte das Tier.

"Nein!", sagte Tims große Schwester Nina, die hinter ihrem Vater stand und an einem Lutscher leckte. "Nur Menschen kommen in den Himmel, Tiere nicht."

"Er kommt in den Tierhimmel", sagte der Vater und trat den Spaten, den er mitgebracht hatte, in den Rasen. Nach wenigen Stichen war das Loch groß genug für die Kiste.

"Es gibt ja gar keinen Tierhimmel.", sagte Nina.

"So, so, meine neunmalkluge Prinzessin", der Vater stupste seiner Tochter mit der Hand auf die Nase. "Und woher weist du das?"

Nina grinste. Tim klopfte mit einer kleinen Schaufel den Rand und den Boden des Lochs fest, dann deckte er die Kister wieder zu und half seinem Vater sie in das Loch zu legen.

"Es gibt keinen Tierhimmel", beharrte Nina, "weil dann ja Hunde und Katzen in denselben Himmel kämen. Die Hunde müssten dann ständig die Katzen jagen und die Katzen immer vor den Hunden davon laufen."

"Daran habe ich gar nicht gedacht." Der Vater kratzte sich am Kopf, nachdem er ein Schaufel Erde auf die Kiste geschüttet hatte. "Das gäbe da oben natürlich ein großes Durcheinander."

"Und stell die den Tumult erst vor", fuhr Nina fort, "wenn auch noch Löwen und Zebras in den Tierhimmel kommen."

"Aber ein toter Löwe muss doch keine Zebras mehr fressen." Tim hatte verstanden, was seine Schwester meinte.

"Aber jagen muss er sie trotzdem" erwiderte Nina. "Irgendwie muss der Löwe sich ja die Zeit vertreiben. Sonst würde er sich doch zu Tode langweilen."

"Also was wird nun aus Nero?" Tim rammte das Holzkreuz, das er mit seiner Mutter gebastelt hatte, über der Stelle in den Boden, wo sie Nero begraben hatten.

"Dann muss er wohl in den Hundehimmel kommen." Der Vater zwinkerte seiner Tochter zu. Nina hielt sich eine Hand vor den Mund, um nicht laut los zu lachen.

"Im Hundehimmel wird es Nero bestimmt gefallen." Tim hängte den kleinen Stoffhund, der Neros Lieblingsspielzeug gewesen war, an das Kreuz. "Da kann er mit den anderen Hunden spielen. Vielleicht trifft er da auch seinen Großvater."

"Vielleicht", schmunzelte der Vater.

Auf dem Rückweg nach Hause, ging Tim vor seinem Vater und seiner Schwester her und erzählte, wie er sich den Hundehimmel vorstellte.

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