Das Leben der Anderen
Heute Morgen beim Frühstück las ich im Feuilleton der ZEIT einen Artikel über die Art, wie in Deutschland der DDR gedacht. Mir wurde dabei auf einmal klar, dass ich die Vergangenheit der DDR niemals als Teil meiner eigenen Vergangenheit angesehen habe; ganz im Gegensatz zum Nationalsozialismus und zum Holocaust, die in meinem Bewusstsein immer wieder aufflackern, die ich als Teil meines Deutsch-Seins angenommen habe. Aber was geht mich die DDR an? Als mit Beginn der Fussball-WM die Deutschlandfahnen auf Autodächern flatterten, fragte ich mich, ob die Besitzer der Autos sich der Tragweite ihres Bekenntnisses zu Deutschland bewusst waren: Ob sie sich auch zu den Gasschwaden, Rauchwolken und Leichenbergen bekennen, die meinen Blick zurück in die deutsche Vergangenheit verstellen? Ich fragte mich aber nicht, ob die Fahnenspazierfahrer sich zu den Opfern des DDR-Regimes bekennen.
Ich bin ein Wessi, und wie es sich für so ein Individuum gehört, haben mir während meiner Schulzeit wohlmeinde (wahrscheinlich linkslieberale 68er) Lehrer das schlechte Gewissen wegen der deutschen Geschichte eingeimpft. Als ich in der neunten oder zehnten Klasse war, lief in mein Heimatstadt der Film "Shoa", eine über sechstündige Dokumentation über den Holocaust, bestehend aus Interviews mit Zeitzeugen. Ich glaube alle Jahrgänge ab der neunten Klasse wurden damals von der Schule dazu abkommendiert, den Film zusammen mit Lehrern zu sehen, viele meiner Mitschüler empfanden das so, und zeigten es, indem sie während der Vorstellungen Desinteresse und Gleichgültigkeit demonstrierten. Einige Jahre lief "Shoa" im WDR, ich habe jede Folge gesehen und würde es heute wieder tun.
Vor einigen Wochen habe ich "Das Leben der Anderen" gesehen. Als der Abspann lief, zitterte ich fast am ganzen Körper, so intensiv empfand ich den Film
Ich bin ein Wessi, und wie es sich für so ein Individuum gehört, haben mir während meiner Schulzeit wohlmeinde (wahrscheinlich linkslieberale 68er) Lehrer das schlechte Gewissen wegen der deutschen Geschichte eingeimpft. Als ich in der neunten oder zehnten Klasse war, lief in mein Heimatstadt der Film "Shoa", eine über sechstündige Dokumentation über den Holocaust, bestehend aus Interviews mit Zeitzeugen. Ich glaube alle Jahrgänge ab der neunten Klasse wurden damals von der Schule dazu abkommendiert, den Film zusammen mit Lehrern zu sehen, viele meiner Mitschüler empfanden das so, und zeigten es, indem sie während der Vorstellungen Desinteresse und Gleichgültigkeit demonstrierten. Einige Jahre lief "Shoa" im WDR, ich habe jede Folge gesehen und würde es heute wieder tun.
Vor einigen Wochen habe ich "Das Leben der Anderen" gesehen. Als der Abspann lief, zitterte ich fast am ganzen Körper, so intensiv empfand ich den Film
sarah.tegtmeier - 2. Jul, 22:32