Der seltsame Fall des Benjamin Button
Als Benjamin Button im Jahre 1918 geboren wird, hat er den Körper eines Greises. Als sein Vater den Sohn in den Armen seiner im Kindbett sterbenden Frau sieht, erleidet er einen Schock, weil das Kind so häßlich ist. Er läuft mit dem greisen Säugling davon, will es erst in einem Fluss ertränken, wird dabei von einem Polizisten beobachtet. Er entkommt dem Polizisten und legt das Kind auf den Stufen eines Altenheimes ab. Die Inhaberin, eine Schwarze, nimmt das Kind, trotz seine ungewöhnlichen Aussehen als ihren Sohn an. Benjamin hat die Gebrechen eines Greises. Sein Geist ist aber der eines Säuglings. Während er heranwächst, altert und reift sein Geist aber sein Körper wird jünger. Eine interessante Idee für eine Geschichte, aus der ein guter Film hätte werden können. Das Ergebnis ist aber belanglos, weil der Film jedwedem Konflikt aus dem Weg geht. Während seiner Kindheit wird Benjamin nicht mit anderen Kindern konfrontiert. Er lebt die ganze Zeit in dem Altenheim und wird von Besuchern für einen alten Mann gehalten. Die Konflikte, die sich daraus ergeben könnten, werden aber nicht ausgelebt. In einer Szene geht Benjamin, im Geiste ungefähr zehn Jahre und körperlich vielleicht siebzigjährig, über eine Straße, während im Hintergrund Kinder spielen. Aber es findet keine Konfrontation mit den anderen Kindern statt, weil sie in nicht als Kind erkennen. Während seiner gesamten Kindheit besucht Benjamin keine Schule und spielt außer mit Daisy, die später seine große Liebe werden wird, nicht mit anderen Kindern. Trotzdem lernt er lesen und entwickelt sich zu einem lebenstüchtigen jungen Mann. Während des gesamten Films muss er sich nicht ein einziges Mal bewähren, nie wird sein Charakter in Frage gestellt, nie stellt er sich einem Konflikt. Er lernt keinen Beruf und macht auch keinen Hochschulabschluss. Als er nach zwei Drittel des Films Daisy schwängert, nachdem die beiden eine Zeit voller Leidenschaft hinter sich haben, rennt er davon. Als Begründung führt er an, dass er nicht verantworten könne, dass Daisy für die gemeinsame Tochter und ihn (da er ja immer jünger wird) sorgen muss. Fortan reist er durch die Welt. Finanziell muss er sich keine Sorgen machen, da sein richitger Vater ihn irgendwie ausfindig macht und ihm ein großes Vermögen hinterlässt. Um es auf den Punkt zu bringen: Benjamin ist ein reicher Schnösel, dessen einziges Problem ist, sein Erbe durchzubringen. Ein absolut unreifer und langweiliger Mensch.
Auch sein Problem, dass sein Körper jüngert anstatt altert, erweist sich bei genauerer Betrachtung als banal: Als greises Kind ist er genauso hilflos wie ein normales Kind. Als er sich im Alter körperlich zu einem Knaben und schließlich sogar zu einem Säugling entwickelt, ist er genauso hilflos und auf Pflege angewiesen wie ein alter Mensch, der an Alzheimer erkrankt.
Von einem Kritiker wurde der Film als „in Bilder übersetzte philosophische Reflexion über die Existenz, das Altern und den Tod“ betont. Natürlich bedeutungsschwanger daher. Letztlich liefert er aber nicht mehr als ein beständiges Raunen von der der Vergänglichkeit allen Seins. Meine zwei Katzen halten mir die Vergänglichkeit allen Seins deutlicher vor Augen. Die Lebenserwartung meiner Katzen beträgt mit vielleicht 20 Jahre. Sie sind jetzt 6 Jahre. Mit etwas Glück darf ich ihre Gegenwart noch 15 Jahre genießen. Ich werde ihren Tod erleben. Dieses Wissen ist manchmal schwer zu ertragen, wenn sie in meinen Armen schnurren.
Ich bin nicht der Meinung, dass “Der seltsame Fall des Benjamin Button” ein schlechter Film. Man kann ihn sich angucken, er ist nett gedreht und erzählt, ist letztlich aber banal und belanglos und liefert nur Binsenweisheite. Brad Pitt sieht natürlich schön aus. Aber eine herausragende schauspielerische Leistung ist das nicht. Nach ungefähr der Hälfte des Films schaute ich das erste Mal zum Ausgang.
Auch sein Problem, dass sein Körper jüngert anstatt altert, erweist sich bei genauerer Betrachtung als banal: Als greises Kind ist er genauso hilflos wie ein normales Kind. Als er sich im Alter körperlich zu einem Knaben und schließlich sogar zu einem Säugling entwickelt, ist er genauso hilflos und auf Pflege angewiesen wie ein alter Mensch, der an Alzheimer erkrankt.
Von einem Kritiker wurde der Film als „in Bilder übersetzte philosophische Reflexion über die Existenz, das Altern und den Tod“ betont. Natürlich bedeutungsschwanger daher. Letztlich liefert er aber nicht mehr als ein beständiges Raunen von der der Vergänglichkeit allen Seins. Meine zwei Katzen halten mir die Vergänglichkeit allen Seins deutlicher vor Augen. Die Lebenserwartung meiner Katzen beträgt mit vielleicht 20 Jahre. Sie sind jetzt 6 Jahre. Mit etwas Glück darf ich ihre Gegenwart noch 15 Jahre genießen. Ich werde ihren Tod erleben. Dieses Wissen ist manchmal schwer zu ertragen, wenn sie in meinen Armen schnurren.
Ich bin nicht der Meinung, dass “Der seltsame Fall des Benjamin Button” ein schlechter Film. Man kann ihn sich angucken, er ist nett gedreht und erzählt, ist letztlich aber banal und belanglos und liefert nur Binsenweisheite. Brad Pitt sieht natürlich schön aus. Aber eine herausragende schauspielerische Leistung ist das nicht. Nach ungefähr der Hälfte des Films schaute ich das erste Mal zum Ausgang.
sarah.tegtmeier - 8. Mär, 22:55