Nicht genug Geld? Geduld!
Heute hörte ich im Radio auf WDR5 eine Reportage über die Situation des Strafvollzug für Jugendliche in England. Dass ich jetzt darüber schreibe, liegt nicht daran, dass mich die Missstände empören. Ich will nicht schreiben über die Zellen in den Jugendgefängnisse, die hoffnungslos überbelegt sind, nicht über die brutalen Zustände hinter den Gefängnismauer, die Neuankömmlinge dazu zwingen sich von der ersten Sekunde an Respekt zu verschaffen, weil sie ansonsten fertig gemacht werden, nicht über die Wärter, die sich nachts Häftlinge aus den Zellen holen, weil sie sich für Beleidigungen rächen wollen oder einfach nur schlechte Laune haben, nicht über den 16jährigen Asiaten, der mit einem mit weißen Jugendlichen in eine Zelle gesperrt war, der für seinen Rassismus bekannt war und seinen Zellgenossen wenige Stunden vor dessen Entlassung tot geschlagen hat, nicht über den hohen Anteil der jugendlichen Straftäter, die schwerste psychische Störungen haben und eigentlich behandelt denn eingesperrt gehören, darüber will ich nicht schreiben. Ich will darüber schreiben, welches Wort mir zu dem letzten Satz dieser Reportage einfiel. Den letzten Satz sprach eine englische Sozialarbeiterin: "Man könnte so viel machen, aber es ist nicht genug Geld da." Das erste Wort, was mir zu diesem Satz durch den Kopf schoss war: Tsunami.
Der Bargeld-Tsunami lautete vor kurzem der Titel eines Artikels in der ZEIT. In diesem Artikel wird beschrieben und analysiert, dass Welt in Geld schwimmt: Niemals zuvor in der Weltgeschichte wurde so viel Kapital um die Welt geschickt wie gegenwärtig. Auch darüber möchte ich nicht schreiben, denn das können die Autoren der ZEIT viel besser als ich. Wen es interessiert, der möge den Artikel lesen.
Ich schreibe diesen Beitrag, um die englische Sozialarbeiterin und alle anderen, die nicht genug Geld für humanitäre oder ökologische Projekte haben, zu trösten: Habt ein paar Jahre Geduld! Der Bargeld-Tsunami rollt über die Ozeane heran. Hört ihn rauschen! Seht seine riesigen Wogen! Er wird alles fortspülen.
Der Bargeld-Tsunami lautete vor kurzem der Titel eines Artikels in der ZEIT. In diesem Artikel wird beschrieben und analysiert, dass Welt in Geld schwimmt: Niemals zuvor in der Weltgeschichte wurde so viel Kapital um die Welt geschickt wie gegenwärtig. Auch darüber möchte ich nicht schreiben, denn das können die Autoren der ZEIT viel besser als ich. Wen es interessiert, der möge den Artikel lesen.
Ich schreibe diesen Beitrag, um die englische Sozialarbeiterin und alle anderen, die nicht genug Geld für humanitäre oder ökologische Projekte haben, zu trösten: Habt ein paar Jahre Geduld! Der Bargeld-Tsunami rollt über die Ozeane heran. Hört ihn rauschen! Seht seine riesigen Wogen! Er wird alles fortspülen.
sarah.tegtmeier - 1. Aug, 23:40