Liebe Leserin, lieber Leser

ich grabe in meinem Bergwerk nach Texten und finde: Nuggets, Kristalle, Edelsteine und viel zu oft Katzengold. An den Fundstücken klebt Schlamm. Sie müssen gewaschen und poliert werden. Das alles mache ich hier nicht.

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27
Okt
2005

Scherben

„Wie kannst du es wagen dir ein Urteil über mein Leben zu erlauben!“

Katharina scheuerte Heiko eine, er wich einen Schritt und stieß mit dem Kopf gegen die Küchentür. Seine Schwester griff nach einem Kaffeebecher, holte aus als wollte sie ihn damit bewerfen.

„Du kommst hier einfach. Hast dich jahrelang nicht blicken lassen. Hast überhaupt keine Ahnung, wie ich mich hier täglich abrackere“

Die Hand, in der sie die Tasse hält sinkt herab, langsam, schwebt fast wie trockenes Laub, sie sinkt zurück in den Stuhl, aus dem sie aufgesprungen war, die Tasse zerschellt auf dem, Scherben sprizten durch die Küche. Ein paar treffen Heiko im Gesicht, er rührt sich nicht.

„Keine Ahnung hast du!“ Flüstert sie und starrt auf die Scherben. „Ich soll nicht jammern, sagst du, ich könnte heulen.“

Erst jetzt sieht sich in der Küche. Der Wutausbruch seiner Schwester hat ihn überrascht. Sie könnte sich mal wieder die Haare waschen, so fettig wie die sind. In der Spüle türmt sich dreckiges Geschirr. Aus einem Topf auf dem Herd dringt ein gammliger Geruch. Abrackern, tut sie sich, hat sie gesagt; warum verwandelt sich die Küche dann langsam in eine Müllhaufen. Wenigstens den Abwasch könnte sie machen.

„Um fünf stehe ich auf“, flüstert sie, „dann mache ich mir einen Kaffee, ziehe meine Arbeitsuniform an, und setze mein freundliches Lächeln, dann gehe ich in den Laden. Wenn ich abends nach Hause komme bin ich vom lächeln so erschöpft, dass ich kaum mehr sprechen kann.“

Er reibt sich die Wange. So schlimm kann das nun wirklich nicht sein. In einem Schnellimbiss arbeit, so schwer kann das nicht sein. Die Leute fragen, was sie wollen und es ihnen servieren. Das soll anstregend sein?

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