Liebe Leserin, lieber Leser

ich grabe in meinem Bergwerk nach Texten und finde: Nuggets, Kristalle, Edelsteine und viel zu oft Katzengold. An den Fundstücken klebt Schlamm. Sie müssen gewaschen und poliert werden. Das alles mache ich hier nicht.

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14
Feb
2009

Mein iPhone und ich

Okay, ich gebe zu mein letzter Beitrag war nicht so toll. Es ging mir auch gar nicht darum etwas Interessantes zu schreiben. Als es so heftig schneite kam mir die Idee, dass ich ausprobieren könnte, ob es wirklich funktionert, mit meinem iPhone einen Beitrag mit Foto in meinem Weblog zu veröffentlichen. Deshalb habe ich ein paar Fotos von dem Schneeschauer gemacht und eines ausgewählt, dass am wenigstens verwackelt und einigermaßen scharf war. Gar nicht so einfach mit der Kamera des iPhone unter den ungünstigen Witterungsbedingungen ein Foto zu machen. Selbst ein iPhone ist es also nicht perfekt.

Ich lebe seit zwei Wochen mit meinem iPhone. So muss ich das wohl nennen. Ich besitze es nicht nur, ich telefoniere nicht nur damit. Ich habe es fast immer griffbereit. Wenn ich die Wohnung verlasse, trage ich es in meiner Handtasche mit mir herum. Auf der Arbeit liegt es direkt neben der Tastatur, damit ich neue Emails sofort lesen kann. Zum Glück kriege ich nur ein paar Nachrichten pro Tag. Beim Frühstück lese ich damit manchmal Spiegel-Online oder die Tageszeitung. Ich nehme es sogar mit ins Bett, um noch schnell eine Partie Go auf IGS zu spielen, Goprobleme zu lösen oder eine Profipartien nachzuspielen.

In diesen ersten zwei Wochen hat das iPhone mein Verhältnis zu zwei Dinge schon verändert, nämlich zu Musik und zum Internet.

Auf meinem iPhone habe ich zur Zeit ungefähr 12 Gigabyte an Musik. Ich trage also ständig fast meine gesamte Lieblingsmusik mit mir herum. Wenn ich zur Arbeit fahre, schließe ich das iPhone an mein Autoradio an und wähle Musik aus, die ich unterwegs hören möchte, weshalb ich nun etwas länger brauche, bis ich los fahre. Vor dem iPhone hatte ich nur einen iPod mit einer Kapazität von 2 Gigabyte. Damit hörte ich überwiegend Hörbücher im Fitness-Studio oder während längerer Autofahrten. Ich trug den iPod auch nicht ständig mit mir herum. Aber mein iPhone habe ich immer dabei, eben weil es mein Mobiltelefon ist, somit habe ich auch immer meine Lieblingsmusik dabei. Für mich ist das eine neue Erfahrung, ich bin gespannt, wie sich meine Einstellung zu meiner Lieblingsmusik verändert.

Bisher war das Internet etwas Sperriges. Wenn ich an meinem Schreibtisch sitze und irgendeine Webseite aufrufe, erfordert das einen normen technischen Aufwand, daran sind beteiligt: ungefähr fünf Meter Telefonkabel, ein WLAN-Router, ein MacBook, ein Bildschirm, eine externe Tastatur und eine Maus. All diese Geräte sind in meinem iPhone vereint, so dass das Internet nicht mehr durch die aufgezählten technischen Hilfsmittel repräsentiert wird sondern nur noch durch ein einziges Gerät, das kleiner ist als meine Hand. Das gesamte Internet schrumpft auf die Größe einer Handfläche. Ich kann das Internet in eine Hosentasche stecken, vorm Einschlafen im Bett Spiegel-Online oder die ZEIT lesen. Nicht, dass ich das jeden Abend mache, aber ich könnte es machen, ich könnte mich auch daran gewöhnen. Und dabei habe ich die Möglichkeiten des iPhone noch nicht einmal ausgereizt. Ich habe noch keines dieser Programme installiert, die mit Hilfe des GPS-Empfänger des iPhone meine Position bestimmen und mir unterwegs mitteilen, an welchen Sehnswürdigkeiten ich gerade vorbei gehe und was die Wikipedia darüber weiß, wo sich das nächste Sushi-Restaurant befindet und in welchen Geschäften ich meine Einkäufe erledigen könnte.

Ich wollte das iPhone nicht haben, weil ich das Internet mit mir herum tragen wollte. Als ich damals das Video von der ersten Präsentation des iPhone sah, hing ich mit glänzenden Augen am Bildschirm: Die ideale Kombination aus Mp3-Player und Mobiltelefon, durchdachtes Konzept, intuitive Bedienung, elegantes Design. Ich wollte es haben, von Anfang. Es war cool. Und ich gestehe, dass ich es zum Teil auch haben wollte, um selbst cool zu sein. Vielleicht bin ich im tiefsten Innern doch ein Nerd. Aber eines muss den Leuten, die das iPhone entwofen haben, zugestehen: Sie wollten seine Benutzung so angenehm und intuitiv wie nur möglich machen. Es ist ihnen gelungen.

Ich habe lange überlegt, ob ich mir das iPhone anschaffen soll. Wenn sich nicht bestimmte Umstände ergeben hätten, hätte ich es mir sicher nicht gekauft, weil es mir zu teuer gewesen wäre. Als ich den T-Punkt verließ, war ich erleichtert meinem Kaufdrang nachgegeben zu haben. Ich rechnete eher damit, das sich bald eine Ernüchterung einstellte. Aber das Gegenteil passierte. Meine Begeisterung wuchs.

Nun habe ich also das Internet in meiner Hosentasche. Und irgendwann wird jeder wissen, was ich gerade denke oder fühle, wo ich mich aufhalte, was ich gerne esse und welche Musik ich mag.

Schöne neue Welt!

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