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10
Okt
2006

Til Kingdom Come

Nachdem ich eine halbe Stunde gepömpert habe (vielleicht beschreibe ich irgendwann, was pömpern ist) und dabei eine weiteres Kapitel von "Pinocchio" auf meinem iPod gehört habe, liege ich halb nackt auf meinem Bett. Mir fröstelt einwenig, weil durch das geöffnete Fenster meines Schlafzimmers die Oktobernacht hereinweht. Meine Katzen streunen im Hinterhof, ich höre sie durchs Laub tapsen. Mir ist nach Musik und so greife ich nach meinem iPod, navigiere vom Hauptmenu aus zu "Einstellungen" und ändere dort den Punkt "Wiederholen" von "Aus" auf "Ein". Der iPod wird nun das Lied, das ich gleich auswähle immer wieder von neuem spielen, bis in alle Ewigkeit, was genau das ist, was ich will: das nächste Lied bis in alle Ewigkeit hören oder wenigstens so lange, bis ich einschlafe oder die Akkus des iPod leer sind. Man muss Kompromisse machen. Ich drücke mich zurück zum Hauptmenu und folge von dort dem Pfad "Musik" > "Musikrichtungen" > "Alternative" > "Coldplay" > "X & Y" > "Til Kingdom Come". Obwohl ich genau weiß, wie unvernünftig das ist, schraube ich die Lautstärke bis zum Anschlag hoch und drücke mit dem Zeigefinger auf den schwarzen Kreis in der Mitte des Bedienfeldes.

"One, two", gibt Chris Martin den Takt vor, jemand haut auf eine Klaviertaste, die Gitarre beginnt zu spielen, und Chris Martin beginnt zu singen: "Steal my heart and hold my tongue..."

Ich singe den Text mit, nein ich gröle ihn mit, tanze mit geschlossen Augen, während ich auf meinem Bett liege, viel zu schnell ist der Song zu Ende, aber dann wieder:

"One, two, ..."

Ich stehe vom Bett auf, halte mich an einem Regal fest, tanze zu dem Song.

"One, two, ..."

Ich setze mich an meinen Schreibtisch und trommle den Rhythmus mit den Fäusten, die Tastatur meines Rechners vibriert, ich starte iTunes und selektiert "Til Kingdom Come"

"One, two, ..."

Aus vier Brüllwürfeln dröhnt das Lied so laut, dass meine Katzen ins vodere Zimmer flüchten. Es 23:45 Uhr, ich sorge mich nicht um Zimmerlautstärke, beschalle das Treppenhaus, meine Nachbarn sind mir egal.

Die anderen Songs des dritten Albums von Coldplay kenne ich nicht. Als ich "X & Y" das erste Mal hörte, rauschten die Songs an mir vorbei, ohne das mich irgendeiner die Lautstärke höher drehen ließ, keiner kam mir neu oder hörenswert vor, bis auf einmal dieses

"One, two, ..."

in meinem Kopfhörer ertönte. Ich wusste damals nicht, dass "Til Kingdom Come" ein Hidden-Track auf der CD ist, weil ich mir die CD über irgendeine Tauschbörse herunterlud, ich musste also nicht zwanzig Minuten oder so warten, bis nach dem letzten offiziellen Titel "Til Kingdom Come" kam. Warum der Titel versteckt ist, verstehe ich ich, für mich ist es der einzige Titel auf "X & Y". Ich habe das gesamte Album auf meinem iPod, manchmal denke ich, dass ich auch die anderen Titel hören sollte, aber immer wenn ich das Album auswähle, drehe ich mich automatisch zu "Til Kingdom Come". Bis das Königreich kommt, so lange könnte ich "Til Kingdom Come" hören.

"One, two, ..."

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