Sehr geehrter Herr Koch
die letzten Tag waren sicher nicht einfach für Sie. Wie muss sich jemand wie Sie grämen, wenn Ihr visionäres Programm zur Bekämpfung der Jugendkriminalität und zur Ausländerintegration so gänzlich missverstanden und vom dummen Wahlvolk mit einem so schmachvollen Wahlergebnis abgestraft wird. Endlich sprach einmal jemand offen und unerschrocken aus: Ja, wir haben in Deutschland ein Problem mit der Jugendkriminalität! ja, wir haben uns zu lange nicht um die Jugend unserer Mitbebürger mit Migrationshintergrund gekümmert! Nur jemand wie Sie, ein Mann von unantastbarer moralischer Integrität und Autorität, konnte dem deutschen Volke so den Spiegel vorhalten, so dass wir beim Anblick unserer von wirtschaftlichem Wohlstand aufgedunsenen Gesichter erkennen und eingestehen müssen: Wir haben versagt!
Wenn ich mit Bosko, meinem Leibwächter, durch die Straßen von Frankfurt schlendere, begegne ich tagtäglich Horden junger Türken, Iraner, Afghanen. Sie gehen nicht zur Schule, lungern auf den Straßen herum, pöbeln die Spaziergänger an. Einige tragen viel zu weite Hosen, Goldkettchen, manche rappen sogar, scheren sich nicht darum, dass sie damit ihre Mitmenschen belästigen. Einige wenige erkennen mich und zollen mir den nötigen Respekt, die meisten gehen lachend an mir vorbei, verspotten mich sogar.
„Bosko!“, sage ich dann zu meinem Begleiter. „Um die Jugend müssen wir uns kümmern. Diese Jungs sind unser Kapital, unsere Zukunft, in die müssen wir investieren.“
„Sie haben so Recht, mein Pate“, stimmt mir Bosko immer zu. „Aber was sollen wir machen? Wir haben unsere Organisation aufgebaut. Wir wären bereit die Kerle auszubilden. Aber wir kommen ja nicht an die jungen Talente heran. Die eifrigsten werden uns vorenthalten und in blödsinnige Resozialisierungsprogramme gesteckt. Das verdirbt die Jungs fürs Leben.“
Wie recht er hat, mein guter Bosko. Wie oft schon haben wir das in der Ortsgruppe unserer Organisation besprochen. Nächte haben wir damit zugebracht, eine Strategie zu entwickeln, wie wir unseren Nachwuchs rekrutieren können. Denn eines seien Sie versichert: Der Fachkräftemangel grassiert auch bei uns. Aber diese Sozialarbeiter waren bisher immer schneller.
Ein Aufschrei der Erleichterung ging durch unsere Organisation als Sie, Herr Koch, wesentliche Punkte Ihres Wahlprogrammes vorstellten: Frühzeitige, konsequente und dauerhafte Einweisung der in Frage kommenden Jugendlichen in unsere Ausbildungszentren. Alle aus meiner Organisation stimmen Ihnen da zu: Nur so können wir den jungen Männern eine Perspektive bieten, nur so können sie das Potential, das in ihnen steckt entwickeln und schließlich den Platz in meiner Or ... pardon ... in unserer Gesellschaft einnehmen, für den sie geboren wurden. Und dann auch noch Ihr geradezu genialer Vorschlag eines zweiwöchigen Praktikums in einem unserer Ausbildungsbetriebe. Seien Sie versichert: Wir werden diese zwei Wochen nutzen, um geeignete Kandidaten auszuwählen und sie mit allen nötigen Information versorgen, wie sie sich auf einen Ausbildungsplatz in unseren Betrieben bewerben können.
Seien Sie standhaft, Her Koch, geben Sie nicht auf. Sie haben am vergangenen Sonntag, trotz heftigsten Gegenwindes aus linken Kreisen der Gesellschaft, einen grandiosen Wahlsieg errungen. Ihr Konzept weist in die richtige Richtung, kämpfen Sie weiter für seine Realisierung. Meine Organisation wird Sie mit allen dafür notwendigen Mittel unterstützen! Sollten Sie unterliegen, sollten Sie gar ins politische Abseits gestellt werden, wenden Sie sich an mich! Für Leute von Ihrem Format habe ich in meiner Orgarnisation immer reizvolle Aufgaben.
Hochachtungsvoll
Don Corleone
(stellvertrender Ortsgruppenleiter der Organisierten in Frankfurt)
Wenn ich mit Bosko, meinem Leibwächter, durch die Straßen von Frankfurt schlendere, begegne ich tagtäglich Horden junger Türken, Iraner, Afghanen. Sie gehen nicht zur Schule, lungern auf den Straßen herum, pöbeln die Spaziergänger an. Einige tragen viel zu weite Hosen, Goldkettchen, manche rappen sogar, scheren sich nicht darum, dass sie damit ihre Mitmenschen belästigen. Einige wenige erkennen mich und zollen mir den nötigen Respekt, die meisten gehen lachend an mir vorbei, verspotten mich sogar.
„Bosko!“, sage ich dann zu meinem Begleiter. „Um die Jugend müssen wir uns kümmern. Diese Jungs sind unser Kapital, unsere Zukunft, in die müssen wir investieren.“
„Sie haben so Recht, mein Pate“, stimmt mir Bosko immer zu. „Aber was sollen wir machen? Wir haben unsere Organisation aufgebaut. Wir wären bereit die Kerle auszubilden. Aber wir kommen ja nicht an die jungen Talente heran. Die eifrigsten werden uns vorenthalten und in blödsinnige Resozialisierungsprogramme gesteckt. Das verdirbt die Jungs fürs Leben.“
Wie recht er hat, mein guter Bosko. Wie oft schon haben wir das in der Ortsgruppe unserer Organisation besprochen. Nächte haben wir damit zugebracht, eine Strategie zu entwickeln, wie wir unseren Nachwuchs rekrutieren können. Denn eines seien Sie versichert: Der Fachkräftemangel grassiert auch bei uns. Aber diese Sozialarbeiter waren bisher immer schneller.
Ein Aufschrei der Erleichterung ging durch unsere Organisation als Sie, Herr Koch, wesentliche Punkte Ihres Wahlprogrammes vorstellten: Frühzeitige, konsequente und dauerhafte Einweisung der in Frage kommenden Jugendlichen in unsere Ausbildungszentren. Alle aus meiner Organisation stimmen Ihnen da zu: Nur so können wir den jungen Männern eine Perspektive bieten, nur so können sie das Potential, das in ihnen steckt entwickeln und schließlich den Platz in meiner Or ... pardon ... in unserer Gesellschaft einnehmen, für den sie geboren wurden. Und dann auch noch Ihr geradezu genialer Vorschlag eines zweiwöchigen Praktikums in einem unserer Ausbildungsbetriebe. Seien Sie versichert: Wir werden diese zwei Wochen nutzen, um geeignete Kandidaten auszuwählen und sie mit allen nötigen Information versorgen, wie sie sich auf einen Ausbildungsplatz in unseren Betrieben bewerben können.
Seien Sie standhaft, Her Koch, geben Sie nicht auf. Sie haben am vergangenen Sonntag, trotz heftigsten Gegenwindes aus linken Kreisen der Gesellschaft, einen grandiosen Wahlsieg errungen. Ihr Konzept weist in die richtige Richtung, kämpfen Sie weiter für seine Realisierung. Meine Organisation wird Sie mit allen dafür notwendigen Mittel unterstützen! Sollten Sie unterliegen, sollten Sie gar ins politische Abseits gestellt werden, wenden Sie sich an mich! Für Leute von Ihrem Format habe ich in meiner Orgarnisation immer reizvolle Aufgaben.
Hochachtungsvoll
Don Corleone
(stellvertrender Ortsgruppenleiter der Organisierten in Frankfurt)
sarah.tegtmeier - 29. Jan, 19:14
Wie geil
Lange nicht mehr hier gewesen und jetzt sehe ich, was ich verpasst habe. Das Stöckchen habe ich gern und interessiert gelesen und der Brief ist einfach nur klasse.
Viele Grüße,
Oliver
P.S. Um doch einen Hinweis zur möglichen Verbesserung zu geben: Den vorletzte Absatz "Ein Aufschrei... können." hätte ich lieber noch etwas weniger dick aufgetragen gesehen. Was ICH aber zum Beispiel auf keinen Fall leisten könnte.