Banane, Himbeer, Schokolade
Das Eis schmolz in der Sonne. Banane, Himbeer, Schokolade, wie immer. Sie rührte lustlos mit dem Plastiklöffel in dem Becher. An ihr vorbei stürmte eine Horde Kinder, alle im gleichen Alter, sieben, acht Jahre, sie trugen eine Schuluniform, die Mädchen weiße Blusen, tannenfarbene Röcke, schwarze Söckchen und Sandalen, die Jungen Hemden, kurze Hosen und Kniestrümpfe in den Farben der Mädchen, Schnürschuhe. Ihre Mundwinkel bogen sich unmerklich nach unten. Während die Klasse auf den freien Plätzen um Julia herum Platz nahm und der Lehrer, ein rundlicher Mitdreissiger, der aussah als käme er gerade von der Uni, die Kinder durchzählte, beobachte sie die rothaarige Kellnerin, die mit zusammengepressten Lippen am Rand der Gruppe auf und ab ging. Die kann sich bestimmt auch angenehmere Kundschaft vorstellen, dachte Julia und wollte gerade aufstehen, als jemand an ihrem Rock zog.
"Was für Eis hast du?"
Der Junge hielt sich eine Hand vor die Stirn, als Sonnenschutz. Er machte ein ernstes Gesicht, viel ernster als sie es vom einem siebenjährigen erwartete hätte. Plötzlich fühlte sie sich unsischer. Was ging sie der Junge an, sie sollte einfach aufstehen und ihn ignorieren, aber an diesem paar Augen, das sie fixierte, als gelte es das größte Geheimnis der Kindheit zu enthüllen, war etwas besonderes, die Pupillen zuckten nicht, die Lider blinzelten nicht, ein leerer Blick, wie der einer Puppe, mit der lange niemand gespielt hatte.
"Banane, Himbeer und Schokolade" Julia sank wieder in ihren Stuhl.
"Wie schmeckt es?"
"Ich weiß nicht, ich habe noch nicht probiert?"
Warum nur antwortete sie diesem Kind? Dessen Stimme klang, als hätte es schon an allen möglichen Orten ein Eis gegessen und sie anstarrte als wäre sie seine Vorkosterin.
"Was willst du eigentlich von mir? Lass mich in Ruh!", entfur es ihr, sie tastete nach ihrer Handtasche und ging, ohne ging ohne zu bezahlen.
"Was für Eis hast du?"
Der Junge hielt sich eine Hand vor die Stirn, als Sonnenschutz. Er machte ein ernstes Gesicht, viel ernster als sie es vom einem siebenjährigen erwartete hätte. Plötzlich fühlte sie sich unsischer. Was ging sie der Junge an, sie sollte einfach aufstehen und ihn ignorieren, aber an diesem paar Augen, das sie fixierte, als gelte es das größte Geheimnis der Kindheit zu enthüllen, war etwas besonderes, die Pupillen zuckten nicht, die Lider blinzelten nicht, ein leerer Blick, wie der einer Puppe, mit der lange niemand gespielt hatte.
"Banane, Himbeer und Schokolade" Julia sank wieder in ihren Stuhl.
"Wie schmeckt es?"
"Ich weiß nicht, ich habe noch nicht probiert?"
Warum nur antwortete sie diesem Kind? Dessen Stimme klang, als hätte es schon an allen möglichen Orten ein Eis gegessen und sie anstarrte als wäre sie seine Vorkosterin.
"Was willst du eigentlich von mir? Lass mich in Ruh!", entfur es ihr, sie tastete nach ihrer Handtasche und ging, ohne ging ohne zu bezahlen.
sarah.tegtmeier - 16. Mai, 17:10