Liebe Leserin, lieber Leser

ich grabe in meinem Bergwerk nach Texten und finde: Nuggets, Kristalle, Edelsteine und viel zu oft Katzengold. An den Fundstücken klebt Schlamm. Sie müssen gewaschen und poliert werden. Das alles mache ich hier nicht.

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13
Jun
2006

Brasilien - Kroatien

Die erste Halbzeit läuft noch, keine Ahnung wie es steht. Den Ton meines Fernsehers habe ich leise gestellt, so dass ich den Kommentar der ARD hier an meinem Schreibtisch nicht verstehen kann. Was mache ich jetzt? Ich schreibe mal wieder, seit einer unendlich langen Zeit. Man soll diesen Begriff "unendlich" nicht benutzen, wenn man ihn nicht versteht, aber ich weiß, was er bedeutet: Ich habe ein Diplom in Mathematik, sogar ein einigermaßen gutes. Unendlich das heißt länger als jede endliche Zeitspanne, das entspricht ziemlich genau der gefühlten Zeitspanne, wie lange es her, dass ich was Vernünftiges zu Papier gebracht oder in den Rechner getippt habe. Wogegen schreibe ich? Gegen die Agonie des Nicht-Schreibens, dass ich mich kaum motivieren kann, mich hier hinzusetzten, um zu schreiben, und in erster Linie gegen die Angst, dass mir nichts einfällt.

Ein kurzer Blick auf die Uhr, rechts unten im Systray (oder wie auch immer dieser Bereich des Windows-Bildschirm heißt) sagt mit, dass jetzt die erste Halbzeit zu Ende sein müsste. Ob sich die Brasilianer blamiert haben, ob sie ihrer Favouritenrolle gerecht werden. Ich könnte jetzt eine kleine Internet-Recherche nach dem Spielstand starten, ich verkneif's mir. Wieviel Minuten bleiben mir noch bis ich die täglichen 15 Schreibminuten voll hab, die ich mir vor noch viel längerer Zeit irgendwann vorgenommen hatte.

Nun ist also Fussball WM, kein Weg führt dran vorbei, selbst in der Firmenkantine werde ich täglich daran erinnert: Statt der üblichen Blumendekoration stehen auf den Tischen kleine Fussballfelder mit Plastiktoren drauf, die kaum Platz für die Tablets lassen. Ich bin kein Fussballfan, früher war ich das einmal, auch das ist unendlich lange her, war Teil eines anderen Lebens, den ich mir im Universitätskrankenhaus Essen habe wegschneiden lassen. Ich kann mich erinnern: Als Junge stürmte ich mit Schwarzenbeck über den Rasen hinter dem Hotel meiner Großeltern...

Und was bedeutet die WM heute für mich? Sie liefert mir billige Ausreden, um mich vorm Schreiben zu drücken: Ich wollte das Spiel gucken, Brasilien sehen, Fussballzauber, stattdessen sitze ich hier und schreibe sinnloses Zeug. Ich glaube die zweite Halbzeit hat gerade begonnen, immer noch keine Ahnung, wie es steht, um Brasilien oder Kroatien oder um mein Schreiben.

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