weißes Rauschen
Katrin schloss die Tür zu ihrer Wohnung auf, zum ersten Mal seitdem sie vor drei Monaten hier mit ihrem Freund - oder Exfreund, das kam ganz drauf an, wie sie sich entschied - eingezogen war, fühlte sie nicht diese Beklemmung, wenn sie den Flur betrat, zum ersten Mal hatte sie das Gefühl nach Hause zu kommen. Sie hängte ihren Wintermantel an einen Haken, zog ihre Stiefel aus und versuchte das Grinsen, das sie in sich spürte zu unterdrücken, bevor sie in das gemeinsame Wohnzimmer ging. Harald lag auf dem Sofa und war eingeschlafen. Auf dem Beistelltisch standen mehrere leere Bierflaschen, vor dem Fernseher waren Kartoffelchips verstreut, über den Bildschirm flimmerte weißes Rauschen. Katrin ließ sich in einen Sessel fallen und beobachtete ihren Freund, während sie an das vorangegangene Treffen dachte.
"Engelchen!", flüsterte sie, so hatte sie Ottmar vorhin genannt, als sie sich von einander verabschiedet hatten. Es war das erste Mal, dass ein Mann sie Engelchen nannte. Nun musste sie doch grinsen.
"Engelchen!", wiederholte sie und biss sich auf die Zunge, als Harald sich auf dem Sofa räkelte. Einen Augenblick fürchtete sie, er könnte aufwachen, er schnarchte nur kurz auf und schlief weiter.
Sie nahm die Fernbedienung vom Tisch und stellte den Ton lauter, den Harald aus irgendeinem Grund heruntergestellt zu haben schien, und lauschte dem Rauschen.
"Engelchen!", flüsterte sie, so hatte sie Ottmar vorhin genannt, als sie sich von einander verabschiedet hatten. Es war das erste Mal, dass ein Mann sie Engelchen nannte. Nun musste sie doch grinsen.
"Engelchen!", wiederholte sie und biss sich auf die Zunge, als Harald sich auf dem Sofa räkelte. Einen Augenblick fürchtete sie, er könnte aufwachen, er schnarchte nur kurz auf und schlief weiter.
Sie nahm die Fernbedienung vom Tisch und stellte den Ton lauter, den Harald aus irgendeinem Grund heruntergestellt zu haben schien, und lauschte dem Rauschen.
sarah.tegtmeier - 9. Apr, 22:06