Liebe Leserin, lieber Leser

ich grabe in meinem Bergwerk nach Texten und finde: Nuggets, Kristalle, Edelsteine und viel zu oft Katzengold. An den Fundstücken klebt Schlamm. Sie müssen gewaschen und poliert werden. Das alles mache ich hier nicht.

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19
Sep
2005

Und nun?

Vom Bett aus beobachte ich sie, wie sie einfach nur auf den Bildschirm starrt, ein Monster, das sie von mir wegsaugt. Die Spange, mit der sie sonst immer ihre Haare hoch steckt, liegt neben der Tastar, die Strähnen fallen fast bis Po.

"Bist du jetzt endlich fertig? Komm' ins Bett!", grunze ich, vielleicht zu sehr wie ein Wildschwein. Sie dreht sich kurz um, wirft mir einen Blick zu, der mich wie eine Cruise Misiles trifft.

"Schon gut!", versuche ich sie zu beschwichtigen. "Jetzt hast du deinen Blog. Und was willst du jetzt schreiben? Was willst du der Welt mitteilen, das sie bisher nicht interessierte?"

"Weiß nicht?", sagt sie als würde das alles erklären. "Irgendwas halt, was mir grade einfällt, so ganz spontan, du weißt schon"

Und ob ich das weiß, so ganz spontan, ja, schon klar. Wie letztes Jahr, als sie sich zwei Katzen in die Wohnung holte, auch ganz spontan. Mera und Sansa. Die eine liegt auf meinen Füßen und schnurrt als hätte sie Sex mit mir. Ich hätte die Biester ja längst zurück zum Tierheim gebracht. Dreimal sind sie ihr ins Gesicht gesprungen und haben ihr fast die Augen ausgekratzt, aber trotzdem sind es natürlich zwei ganz liebe Katzen. Wie diese Gestreifte mich schon wieder anfunkelt!

Jetzt geht's los

"Jetzt geht's los! Jetzt geht's los!", brüllten ein paar Besoffene im hinteren Teil des Lokals.
"Kannst du die nicht rauswerfen, Gerd", fragte Joschka den Wirt, als er ihm das nächste Bier hinstellte.
"Ach, die sind harmlos!", sagte Gerd. "Die haben ihre Kreuze gemacht und berauschen sich an dem Chaos, das sie damit angerichtet haben."
"Meinst du Sarah kann sie zum schweigen?", Joschka nahm einen Schluck Bier. "Wo bleibt die eigentlich. Die hätte doch schon vor einer halben Stunde auftreten sollen."
"Sie steht noch vor ihrem Kleiderschrank.", Gerd warf Joscka einen vielsagenden Blick.
"Was?", Joschka verschluckte sich an seinem Bier. "Die hat Nerven!"
"Ah, guck' mal", Gerd deutete zum Eingang. "Da kommen die drei vom andern Ufer!"
Joschka blickte zur Tür. Angela hängte ihren Mantel an einen Haken, dann ging sie zur Theke. Edmund folgte ihr mit grimmigen Blick. Guido schwankte und schien nur mit Mühe geradeaus gehen zu können.
"Einen doppelten Wodka!" Angela setzte sich neben Joschka.
"Für mich ein Weißbier!", brummte Edmund.
"Un' fü' misch ein" Guido klammerte sich an einen Bierhahn.
"Der kriegt nichts!", unterbrach ihn Angela. "Der ist schon so berauscht, der kann nicht mehr klar denken!"
"Also gut einen doppelten Wodka, ein Weißbier, einmal nichts" Gerd grinste. "War'n harter Tag, was Angela?"
"Das musst du grad sagen, Gerd" Angela kippte den Wodka hinunter. "Ist Sarah schon weg? Haben wir ihren Auftritt verpasst?"
"Nein sie hat noch nicht gelesen", sagte Joschka. "Sie weiß nicht, was sie anziehen soll!"
"Frauen!", zischte Edmund. "Nur Ärger hat man mit denen."
"He, He" Angela boxte Edmund in die Rippen. "Nun reichts aber!"
"Sie meinte, die ganze letzten Monaten hätte sie nur gedeckte Farben getragen." erzählte Gerd und zapfte ein paar Stangen. "Jetzt will sie sich verändern. Starke Farben als Symbol für Aufbruch und Wechsel, hat sie gesagt."
Joschka, Angela, Edmund und Guido schnauften.
"Aber sie kann sich nicht für die Farbkombination entscheiden", fuhr Gerd fort. "Immer wenn ich in der Garaderobe nach ihr schaue murmelt sie: 'Schwarz-Gelb-Grün oder Rot-Rot oder Rot-Grün-Gelb, das steht mir alles nicht!'. Manchmal blickt sie dann zur Seite und raunt: 'Und diese tiefrote Wollmantel, warum habe ich den blos gekauft. Was wollte ich damit?'"
Die fünf Freunde nicken.
"Ihre Probleme möchte ich haben!" Angela schob das leere Glas zu Gerd herüber. "Noch mal dasselbe!"
"Nimms nicht so schwer, Angie", Joschka klopte ihr auf die Schulter. "Wir müssen eben warten, bis sie sich entschieden hat."
Mit einem Poltern sackte Guido zu Boden und fing an zu schnarchen.
"Na, dann, Prost!"

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