Liebe Leserin, lieber Leser

ich grabe in meinem Bergwerk nach Texten und finde: Nuggets, Kristalle, Edelsteine und viel zu oft Katzengold. An den Fundstücken klebt Schlamm. Sie müssen gewaschen und poliert werden. Das alles mache ich hier nicht.

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14
Mrz
2011

Die richtige Diät

Es läuft nicht so gut. Nach der ersten Woche liege ich 9,5 Stunden hinter meinem Plan zurück. Theoretisch könnte ich das natürlich noch aufholen, aber eben nur theoretisch. Woran liegt das? Warum fällt es mir so schwer meine Schreibzeiten einzuhalten? Es kann doch nicht nur daran liegen, dass ich heute Vormittag wegen einer Überweisung zu meinem Hausarzt musste? Oder dass ein anderer Termin länger dauerte als erwartet?

Eigentlich sollten mir Verhaltensänderungen leicht fallen. Erst letzten Monat hatte ich wieder so eine Änderung, von der ich nicht erwartet hatte, dass sie mir so leicht fallen würde.

Anfang Februar stellte ich meine Ernährung auf die LOGI-Methode um. Meine Schwester hatte mir von ihren Erfahrungen mit dieser Ernährungsform berichtet. Ich war neugierig geworden. Als meine Müslivorräte zur Neige gingen, hielt ich das für den richtigen Zeitpunkt mit LOGI zu beginnen. LOGI ist ein Low-Carb-Variante. Ihre Verfechter bezeichnen sie als artgerechte Ernährung für den Menschen. Sie beruht im wesentlichen auf den (fast) vollständigen Verzicht auf kohlenhydratreiche Nahrungsmittel, also keine Kartoffeln, kein Reis, keine Nudeln, weitgehender Verzicht auf alle Getreidesorten, kein Mehl, kein Brot, kein Zucker. Stattdessen viel Gemüse, Salat und Obst. Viel Fleisch und Fisch, Eier und viel Fett in Form von Vollmilchprodukten, Oliven- und Rapsöl und Nüssen.

Nachdem ich mich drei Wochen nach diesen Prinzipien ernähert hatte und dabei Nudeln, Reis, Kartoffeln, Brot und selbst Müsli, das bis dahin wenigstens ein Mal pro Tag auf meinem Speiseplan stand, nicht im geringsten vermisst hatte, beschloss ich zu testen, wie ich auf eine Überdosis Zucker reagieren würde. Meine Schwester hatte erzählte, dass sie überhaupt kein Verlangen mehr nach etwas Süßem hätte. Konnte das auch mir passieren?

Anlass für mein Experiment war, dass ein paar Tage vorher die Festplatte in meinem MacBook kaputt gegangen war. Das Geschäft, in dem ich es reparieren lassen wollte, liegt schräg gegenüber der Mayerschen Buchhandlung in Aachen. Ich vermeide es Bücher in der Mayerschen zu kaufen, um die kleineren Buchläden zu unterstützen. Trotzdem gehe ich regelmäßig in die Mayersche, aber natürlich nicht wegen der Bücher, sondern wegen der Filiale des Café Liegé, die sich in der zweiten Etage befindet. Das Café Liegé ist eine belgische Konditorei und für seine leckeren Torten und Kuchen in ganz Aachen bekannt. Ich beschloss also, mir nach der Reparatur meines MacBook im Café Liegé zwei Stück Torte zu gönnen. Immerhin hatte ich seit drei Wochen keinerlei Süßkram gegessen. Ab zu zu sündigen, ist in jeder Diät erlaubt.

Als ich endlich vor dem Kuchenbuffet stand, ließ ich meine Blicke über die Torten gleiten. Ich suchte mir ein Stück mit viel Schokolade und Sahne und eines mit Äpeln und Honig aus. Während ich mir ein Platz suchte, freute ich mich wirklich ganz doll auf zwei Stück Torte.

Dann geschah etwas sonderbares, das ich mir heute noch nicht erklären kann und mir unheimlich erscheint. Ich warf ein kurzen Blick in die Speisenkarte, eigentlich nur, um mich für eine Kaffee-Variante zu entscheiden, überflog die Angebote an Eierkuchen und hatte plötzlich keine rechte Lust mehr auf Torte. Als die Bedienung kam, bestellte ich einen Eierkuchen mit Spinat und Käse, was zwar wegen des Weizenmehls im Eierkuchen nicht den LOGI-Prinzipien entsprach, aber immerhin keine Süßspeise war.

Bis heute verstehe ich meine Sinneswandlung nicht. Ich war doch nur deshalb in die Mayersche gegangen, um gegen die LOGI-Prinzipien zu verstoßen und plötzlich wollte ich genau das nicht mehr. Warum? War ich einfach nur so hochmotiviert, mich nach der LOGI-Methode zu ernähren, dass mir die Lust auf Torten verging? Oder lag es an den Hormonkonzetrationen in meinem Blut, insbesondere des Insulin, die sich als Folge der LOGI-Ernährung geändert hatten? Beeinflusste etwa die Zusammensetzung meines Blutes mein Denken und Wollen?

Und das mir! Als Kind verschlang ich auf Familienfeier ganz Erdbeerkuchen allein. Einen Großteil meiner Kindheit verbrachte ich in der Backstube meines Großvater und naschte von jedem Kuchen, von jeder Torte. Noch heute träume ich von frisch gebackenen, warmen Apfelballen, die von Fett und Zuckerkuss triefen.

Vielleicht gehe ich das Problem mit meinen Schreibzeit falsch? Vielleicht ist dies die richtige Frage: Gibt es eine Diät, unter der es mir leichter fällt, meine Schreibzeit einzuhalten?

Chrissi (Gast) - 28. Jan, 16:33

Klingt ein bisschen wie die Dukan-Diät. Was sind da eigentlich die kleinen Unterschiede? Ich hab damit jedenfalls auch viel abgenommen und auf Zucker habe ich nur noch selten wirklich Lust, aber ab und an gönne ich mir dann doch gerne was!

Daniel (Gast) - 13. Sep, 16:29

Der "böse" Zucker

Hallo Sarah,

der Artikel ist ja nun schon etwas älter und darauf gestoßen bin ich, weil ich nach Erfahrungen mit Diäten und besonders dem Verzicht auf Zucker gesucht habe.
Zucker ist ja der größte Feind in unserer Ernährung und mich würde interessieren, ob du immer noch auf dem halbwegs zuckerfreien Weg bist und wie sich alles so entwickelt hat.

Viele Grüße,

Daniel

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